26. September 2014 | NEWS

Ebola in Liberia: SOS-Klinik wieder geöffnet

Nach dem Tod einer Krankenschwester wurde alles desinfiziert

Großer Schock für alle Mitarbeiter in Monrovia: Die Krankenschwester Kebbeh Zawu aus der SOS-Klinik hat sich bei ihrem Schwager mit Ebola angesteckt und ist gestorben. Danach blieb das Krankenhaus neun Tage lang geschlossen.


Durch die Schutzanzüge sind die Mitarbeiter der SOS-Klinik während der Arbeit vor dem Ebola-Virus sicher. Foto: SOS Archives

"Der Ebola-Tod der Krankenschwester war ein schwerer und unerwarteter Schlag für uns alle  - für die Klinik, für SOS und für die Familie von Kebbeh Zawo", sagte George Kordahi, SOS-Leiter in Liberia. Angesteckt hatte sich die Frau im privaten Umfeld - als sie ihren an Ebola erkrankten Schwager zu Hause versorgte. Zwei Wochen nach ihrem Verwandten starb sie ebenfalls.

Die SOS-Klinik wurde daraufhin für neun Tage geschlossen und gründlich desinfiziert. Fünf Mitarbeiter, die mit der infizierten Krankenschwester zusammenkamen, stehen unter Beobachtung. „Uns ist die Sicherheit unserer Mitarbeiter sehr wichtig“, sagte George Kordahi, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Liberia. „Wir versuchen alles, um eine Ansteckung zu verhindern. Aber momentan gibt es leider keine Sicherheit. Dennoch sind unsere Mitarbeiter sehr motiviert.“

Zweites Ebola-Opfer bei SOS

„Wir behandeln hunderte Menschen in einer Woche. Es ist nicht auszudenken, wie vielen Menschen in dieser Zeit nicht geholfen werden konnte“, sagte Quendi Appleton, Krankenschwester der Klinik. „Viele Menschen sterben zurzeit an Malaria oder Blinddarmdurchbrüchen, da so viele Krankenhäuser in Monrovia geschlossen sind. Glücklicherweise ist die SOS-Klinik nun wieder geöffnet.“

Die Krankenschwester ist das zweite Opfer in den Reihen der SOS-Kinderdörfer in Liberia. Kurz zuvor war bereits eine SOS-Mutter gestorben, die sich bei einem Verwandtenbesuch angesteckt hatte. Gefahr für die Kinder im SOS-Kinderdorf Monrovia bestand allerdings nicht, da die Mutter nach der Ansteckung nicht mehr ins Kinderdorf zurückgekehrt war. Für die Kinder besteht ein Verbot, das Kinderdorf zu verlassen. Dies gilt ebenso für SOS-Mitarbeiter, die nicht zwingend das Gelände verlassen müssen. Alle Schulen in Liberia sind seit vielen Wochen geschlossen.

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