02. September 2014 | NEWS

Harar: SOS verdoppelt Zahl der Schulkinder

Erfolg der Familienhilfe in Äthiopien

Fast alle Jungen und Mädchen in der äthiopischen Stadt Harar besuchen dank der SOS-Familienhilfe die Schule - zuvor waren es nur knapp 60 Prozent.

Ziel der SOS-Familienhilfe ist es generell, in Not geratene Familien so zu unterstützen, dass sie nicht auseinanderbrechen, den Kindern so das Überleben sichern und eine positive Entwicklung ermöglichen. In Harar hatte SOS-Kinderdörfer besonders die schlechte Einschulungsquote sowie die hohe Zahl an Schulabbrechern im Auge.


SOS-Kinderdorf hat die Anzahl der Schüler in Äthiopien erhöht - Foto: Michela Morosini

Bevor wir in Harar das Familienstärkungsprogramm starteten, besuchten 41,5 Prozent der Kinder keine Schule. Die Gründe dafür: Vielen Eltern war die Schulbildung ihrer Kinder egal, zudem fehlte ihnen das Geld für Schulgebühren und Unterrichtsmaterial. Deshalb hatte sich SOS vorgenommen, 80 Prozent der Buben und Mädchen aus Harar in den Schulen der Gemeinde unterzubringen. Dieses Ziel wurde weit übertroffen: Schon jetzt gehen in Harar 97 Prozent der Kinder zur Schule.

SOS-Kinderdörfer in Harar: Wege zum Erfolg

Zum Erfolg führten die positive Anreize für die Eltern: Wenn sie ihre Kinder länger auf die Schule schicken und diese die Primarschule abschließen, erhalten Väter und Mütter gleichzeitig Kurse und Weiterbildungen, damit sie den Lebensunterhalt ihrer Familien selbst verdienen können. Zugleich haben die SOS-Mitarbeiter in Harar intensiv darüber aufgeklärt, wie wichtig Schulbildung ist  und haben bei Bedarf bei der Finanzierung von Schulgebühren und Schulmaterial geholfen.

Eine der SOS-Partnerschulen hat zudem Nachhilfeunterricht für 41 Kinder organisiert, damit diese im Herbst ihren Abschluss schaffen. Eine weitere Partnerschule übernahm die Schulgebühren für 30 Kinder.

Habtom (14) kann wieder zur Schule

Der 14-jährige Habtom ist ein Erfolgsbeispiel von vielen: Er verkaufte Kolo (frittierte Snacks), um seine HIV-positive Mutter und seine Geschwister zu versorgen. Dadurch blieb ihm kaum Zeit für die Schule. Als seine Mutter die Familie verließ, kamen seine Brüder und Schwestern bei Onkeln und Tanten unter. Habtom blieb allein zurück, brach die Schule ab und schlug sich nur noch als Snack-Verkäufer durch.

Als SOS-Mitarbeiter ihn fanden, wurde er ins Familienstärkungsprogramm aufgenommen, lebt heute bei Pflegeeltern und hat so ein liebevolles Zuhause gefunden. "Dank der SOS-Kinderdörfer ist mein Traum wahrgeworden. Ich habe ein Zuhause und eine Familie und endlich das Gefühl, irgendwo hinzugehören", freut sich Habtom. Während der Sommerferien besucht Habtom jetzt Nachhilfeunterricht, um den verpassten Schulstoff aufzuholen. Und bald geht es für ihn wieder mit der richtigen Schule los!

 

Hilfe für Familien in Not

Handeln, bevor Kinder auf der Straße landen: SOS unterstützt Familien, damit Eltern ihren Kindern aus eigener Kraft eine Perspektive bieten können.

 

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