Esther und Benter sind Exoten. Wenn die beiden 22-jährigen Kenianerinnen in wüsten Kabelsalat vertieft, die Lampe vor sich zum Leuchten bringen, geht manch einem ihrer männlichen Kollegen schon mal ein Licht auf.
Die zwei sind gut! „Als Elektrikerinnen machen sich die beiden Mädels besser als die meisten Jungs hier. Sie sind ehrgeizig und geschickt“, sagt der Direktor des SOS-Ausbildungszentrums in Nairobi, Gabriel Maina.
Die beiden Azubis kommen von weit her für die Ausbildung. In ihrer Heimatstadt Kitui, 180 Kilometer von Nairobi entfernt, sahen ihre Perspektiven düster aus. Mit der Ausbildung sind ihre Jobchancen gut.
„In Kenia ist es schon untypisch für Mädchen solche Jobs zu machen“, erzählt Esther. „Aber wir sind selten, das ist ein großer Vorteil“, ergänzt sie grinsend.
Die Ausbildung der beiden wird von den Eltern und einem SOS-Stipendium finanziert. „Die meisten unserer Absolventen haben schon einen Job, bevor sie überhaupt ihr Zeugnis in der Hand halten“, berichtet Direktor Maina stolz. Gute Aussichten also für die zwei Power-Frauen.
Die SOS-Kinderdörfer bilden aus
Um Jugendlichen den Weg in ein selbständiges und menschenwürdiges Leben zu ebnen, bilden die SOS-Kinderdörfer aus: Weltweit gibt es derzeit
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Berufsbildungszentren. Dort erlernen derzeit
junge Frauen und Männer einen Beruf. Es sind sowohl Jugendliche aus den SOS-Kinderdörfern als auch Jugendliche aus der Nachbarschaft der Dörfer, denen wir eine fundierte Ausbildung ermöglichen.