Die Strickgruppe aus Peru

Mit Hilfe von SOS stellen Mütter Kleidung und Puppen her

Im Süden Perus ist Nähen, Stricken und Weben ein wichtiger Teil der Kultur. Mit Unterstützung des SOS-Familienhilfeprogramms haben Frauen in Juliaca ein kleines Geschäft mit selbstgemachter Kleidung und Fingerpuppen ins Leben gerufen. Damit unterstützen sie die ganze Gemeinde.


Maryluz Roque Borda ist eine der "Strick-Frauen". In Juliaca leben etwa die Hälte der Menschen unter der Armutsgrenze. Mit dem Projekt wird Juliacas Familie und Gemeinde mitfinanziert. Foto: Rory Sheldon

„SOS hat uns dabei geholfen, dass wir die Möglichkeit haben uns selber um unsere Kinder zu kümmern. Wir haben jetzt Geld für Essen und Schule“, sagt Maryluz Roque Borda, die gerade dabei ist, eine Fingerpuppe, einen Esel, fertig zu stricken.

Das Leben in Juliaca, einer Stadt im Süden Perus, ist für viele nicht einfach. Von den circa 200.000 Einwohnern ist etwa die Hälfte von Armut betroffen. Darunter befinden sich auch viele Eltern, die kaum Geld haben ihre Kinder zu ernähren oder sie zur Schule zu schicken. Das lokale Sozialzentrum der SOS-Kinderdörfer ist für sie eine wichtige Anlaufstelle.

„Wir versuchen vor allem zuerst einmal den Ärmsten der Armen zu helfen. Die Familien sollen außerdem Hilfe erhalten, die langfristig wirkt. Wir wollen ihnen eine Perspektive geben, die ihnen zeigt, dass sie bald auch ohne SOS-Hilfe leben können“, erklärt einer der SOS-Sozialhelfer.


Die Frauen stricken Tiere, Märchenfiguren und Menschen. Die Fingerpuppen sind mittlerweile ein Geheimtipp in Juliaca. Foto: Rory Sheldon

So ist vor einiger Zeit die Idee entstanden, den Müttern aus einem Armenviertel in Juliaca nähen und stricken beizubringen. Sie sollten zuerst Kleidung und Fingerpuppen herstellen und diese später dann z.B. an Touristen zu verkaufen. Maryluz Roque Borda, eine der Frauen des Strick-Programms, war von der Idee sofort begeistert. „Alpaka-Wolle weben und stricken gehört zu unserer Kultur in Peru. Uns wurde das Stricken zwar auch schon beigebracht als wir kleine Mädchen waren, wir haben das aber wieder verlernt. Jetzt sind wir stolz diese Tradition mit Hilfe von SOS weiterführen zu können.“

Besonders die Puppen, die wie Tiere oder auch Märchenfiguren aussehen, sind bei den Touristen und Einheimischen beliebt und werden oft verkauft. Die „Strick-Frauen“, wie sie im Stadtviertel genannt werden, stellen im Schnitt etwa 50 Fingerpuppen pro Tag her. Aber nicht nur für den Verkauf wird gestrickt und genäht, auch für den Eigenbedarf.


Vier Strick-Frauen vor dem Verkaufsstand. Bis zu fünf Fingerpuppen stellt jede Frau pro Tag her. Foto: Rory Sheldon

Da die Winter in Peru sehr kalt sind und sich viele warme Kleidung nicht leisten können, froren viele Kinder bisher. Einige starben sogar an Lungenentzündungen und Atemwegserkrankungen. Jetzt wird schon im Sommer an der Kleidung für den Winter genäht und gestrickt, damit zumindest im Viertel kein Kind mehr frieren muss.

Die “Strick-Frauen“ hoffen, dass ihr Projekt auch auf andere Gegenden in Peru erweitert wird. „Es ist ein gutes Konzept. Wir würden gerne noch weitere Frauen Perus dazu ermutigen mitzumachen“, erklärt Maryluz.

 

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