Trauma und Therapie

Die seelischen Wunden traumatisierter Kinder heilen nur langsam und nur durch behutsame, intensive Beziehungsarbeit oder therapeutische Intervention.

Gewalt, der Verlust der Eltern oder Vertreibung können bei Kindern schwere Traumata auslösen. Bleiben sie unbehandelt, kann dies das ganze Leben bis ins Erwachsenenalter und sogar das Leben der folgenden Generationen massiv beeinträchtigen. In armen Ländern sind unsere Experten der SOS-Kinderdörfer oft die Einzigen, die kompetente Hilfe bei der Verarbeitung von Traumata und psychologischen Problemen anbieten. Die psychologische Unterstützung durch die SOS-Kinderdörfer ist ein wichtiger Baustein, damit sich Kinder gesund und ganzheitlich entwickeln und zu selbstbestimmten Erwachsenen heranreifen.

So fördern wir mentale Gesundheit

In Kriegen, Fluchtsituationen und nach Katastrophen ist nicht nur das körperliche Wohlergehen eines Kindes gefährdet, sondern auch sein inneres Gleichgewicht und die emotionale Sicherheit. Die SOS-Kinderdörfer errichten deshalb deshalb in Krisen- und Katastrophengebieten oder entlang von Flüchtlingsrouten Kinderschutzzentren. Diese bieten den Kindern Sicherheit und einen Ort zum Ausruhen. Psycholog:innen der SOS-Kinderdörfer unterstützen sie bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse.

Traumata können das ganze Leben eines Kindes bis ins Erwachsenenleben hinein beeinflussen. Deshalb werden die Jungen und Mädchen in den SOS-Kinderdörfern bei Bedarf durch unsere Psycholog:innen unterstützt, zum Beispiel durch Spiel- oder Maltherapie. Ein Kind, das seelische Stabilität erlangt, kann Blockaden überwinden, frei lernen, seine Persönlichkeit entfalten und später selbstbestimmt sein Leben gestalten.

Zu den Angeboten der Familienstärkung der SOS-Kinderdörfer gehört auch die Traumahilfe für Eltern. Oft kommen diese selbst aus gewalttätigen Familien und geben diese unheilvolle Erfahrung an ihre Kinder weiter. Die Einzel- oder Gruppentherapie durch unsere Psycholog:innen ist oft ein entscheidender Wendepunkt: Eltern gelingt es mit dieser Unterstützung, ihre Kinder liebevoll und gewaltfrei zu erziehen. Der Kreislauf der Gewalt wird durchbrochen.

Durch verschiedene Maßnahmen, Therapien und den Aufbau verlässlicher Beziehungen unterstützen wir die Jungen und Mädchen dabei, ihr Potential und ihre Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren und innere Stärke zu finden. Gelingt dies, gehen sie gestärkt in die Zukunft und sind in der Lage, auch kommende Konflikte zu bewältigen.

Die psychologische Hilfe der SOS-Kinderdörfer ist auf nachhaltige und stabile Veränderung angelegt. Im SOS-Kinderdorf finden die Jungen und Mädchen ein verlässliches familiäres Umfeld mit SOS-Kinderdorf-Müttern und Mitarbeiter:innen, die den Kindern sowohl Liebe und Geborgenheit geben, als auch die nötige professionelle Ausbildung mitbringen, um auch schwierige Situationen zu meistern. Die Kinder bekommen Raum und Zeit, damit psychische Wunden heilen können.

Die SOS-Kinderdörfer bilden Mitarbeitende auf allen Kontinenten aus, vor allem in Ländern, in denen es zu wenige oder gar keine Psychotherapeut:innen gibt. Dazu wird der Ansatz der traumasensiblen Pädagogik genutzt, der in einem EU-geförderten Projekt entwickelt wurde. Erzieher:innen, Sozialarbeitende oder Lehrer:innen entwickeln ein Grundverständnis für Kinder, die schwere Krisen durchlebt haben. Sie lernen, mit diesen Kindern mitfühlender umzugehen, ihnen Verständnis entgegenzubringen und Symptome frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Dadurch sinkt das Risiko schwerer Verläufe deutlich. Die Übertragung traumabedingter psychischer Erkrankungen kann unterbrochen werden.

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Welche psychischen Erkrankungen gibt es?

  • Schlafstörungen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Gefühl von Betäubung, Situationen nicht bemerken zu können oder nicht man selbst zu sein
  • sich aufdrängende Erinnerungen (Flashbacks)

  • Flashbacks
  • Schlafstörungen
  • Gefühl von Betäubung (Dissoziieren), um sich aufdrängende Erinnerungen nicht erleben zu müssen
  • Nicht fähig sein, sich auszudrücken
  • Das Grundsicherheitsgefühl ist zerstört
  • Wut, Ängstlichkeit, Depressionen

  • Veränderung des Wesens
  • Deutliche Abweichung im Wahrnehmen, Fühlen und Denken zu anderen
  • Instabilität von Emotionen und Verhalten

  • Veränderung des Sozialverhaltens
  • Probleme mit Nähe, Distanz, Anpassung und Abgrenzung

  • Entwertungsgefühl
  • Probleme und Störungen der Identitätsentwicklung

  • "Zerstörung" des eigenen Körpers

 

 

 

 

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