Eine wundersame Welt, in der sich Jörg Straka Tag für Tag bewegt. Da geht es um Manipulationen an Tankfahrzeugen, um Zeitschriften mit Namen wie "Gefahrgut Profi", um ehrliche Kunden und schwarze Schafe. Es gibt Menschen, die ihr Leben lang nicht damit in Berührung kommen.
Der 40-jährige Jörg Straka arbeitet als Diplomingenieur für Mess- und Regeltechnik für die "Wartungs- und Prüfdienst GmbH" in Speyer am Rhein. Sein Job ist es, Messanlagen von Raffinerien, Tanklagern oder -wagen zu prüfen: Ist wirklich so viel Öl im Tank wie angezeigt?
Als eine Redakteurin der Zeitschrift des TÜV-Verlags "Gefahrgut Profi" auf ihn zukam und fragte, ob er nicht einen Artikel über das Problem der Manipulation schreiben wolle, sagte er sofort zu. "Mir macht so etwas Spaß und es ist ja nicht schlecht, ein bisschen Präsenz nach außen zu zeigen." Schließlich profitiere auch die Firma, und wenn es der Firma gut gehe, dann gehe es auch den Mitarbeitern gut, fügt er pragmatisch hinzu.
Also setzte sich Jörg Straka hin, immer mal wieder am Abend nach der Arbeit. Geld allerdings wollte er für seinen Artikel nicht nehmen, stattdessen bat er die zuständige Redakteurin, sein Honorar an die SOS-Kinderdörfer weiterzuleiten. "Ich bin selbst dreifacher Vater und finde es wichtig, dass es den Kindern gut geht." So spendet Jörg Straka immer mal wieder, gerade jetzt, wo die Zeiten schwieriger geworden seien. "Die Leute sparen ja an jeder Ecke, aber eine Hilfsorganisation wie die SOS-Kinderdörfer ist natürlich auf Unterstützung angewiesen." Eine Haltung, die er von seinen Eltern übernommen hat, ebenso wie das Amt des Freiwilligen Feuerwehrmanns, das bereits sein Vater innehatte.
Für die Redakteurin des "Gefahrgut Profi" war dies übrigens ein ganz neuer Fall der Honorarüberweisung.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org