08. Juli 2016 | PRESSEMITTEILUNG

"Die Kinder im Südsudan hungern!"

Juba, 9.7.16 - Vor fünf Jahren wurde der Südsudan unabhängig. Seitdem steht der 54. Staat Afrikas vor riesigen Herausforderungen: Vor allem unter der enormen Armut sowie dem seit Ende 2013 herrschenden, blutigen Bürgerkrieg haben die Einwohner zu leiden. Richard Wani, der Leiter des SOS-Kinderdorfes in Juba im Südsudan, spricht im Interview über die dramatische Lage in der jüngsten Nation der Welt:

Wie viele Kinder müssen momentan im Südsudan Hunger leiden?
Mindestens 100.000 Kinder mussten bereits aufgrund von Mangelernährung versorgt werden - das ist ein Anstieg von rund 40 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Hilfsorganisationen versorgen vor allem Kinder, stillenden Mütter und Schwangere mit Nahrung. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl im Laufe des Jahres aber allein bei den unter Fünfjährigen noch auf mindestens 200.000 erhöhen.
Welche Probleme haben Kinder im Südsudan noch?
Viele können nicht zur Schule gehen, weil diese geschlossen oder zerstört wurden. Und wenn sie doch zum Unterricht gehen, können sie sich vor Hunger nicht konzentrieren.
Wie viele Menschen brauchen Hilfe?
 Rund 4,8 Millionen Menschen benötigen im Juli 2016 humanitäre Hilfe. Das ist ein deutlicher Anstieg um eine halbe Million seit April 2016 und die höchste Anzahl seit Beginn des Krieges vor zweieinhalb Jahren. Die Nahrungsunsicherheit geht einher mit der ertragsarmen Saison, in der die meisten Familien ihre Vorräte aufgebraucht haben. Deshalb breitet sich die Hungersnot immer weiter aus - auch in Gegenden, wo keine Konflikte sind. Eine neue Ernte wird es frühestens im August geben.
Weitere Informationen:
 Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
 

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