Port-au-Prince/München - Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben herrscht in Haiti trotz massivem Einsatz von Hilfsgeldern weiterhin Bildungsnotstand. Nach Angaben der SOS-Kinderdörfer weltweit gehen noch immer rund 30 Prozent der Kinder nicht in die Schule. Die Zahl der Analphabeten liegt bei rund 45 Prozent.
"Vor allem auf dem Land müssen Kinder teils zehn bis 15 Kilometer weit laufen, um in die nächste Schule zu kommen", sagte Louay Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit in München. Zudem müsse häufig Schulgeld bezahlt werden, das sich sehr viele Eltern nicht leisten könnten. Rund 5,5 Millionen, also mehr als die Hälfte aller Haitianer, lebten von weniger als einem Dollar pro Tag.
Immerhin hat sich die Lage leicht verbessert: Vor dem Erdbeben konnten nur etwa 50 Prozent aller Kinder eine Schule besuchen. Das Erdbeben zerstörte einen Großteil der Einrichtungen. Durch die massive Hilfe aus dem Ausland wurden viele Schulen neu gebaut. Allein die SOS-Kinderdörfer errichteten bis heute sieben neue Schulen in Haiti.
"Die wirtschaftliche Lage in Haiti ist weiterhin schlecht – trotz der Hilfsmaßnahmen", erklärte Yassin. "Das liegt daran, dass Haiti schon vor dem Beben zu einem der ärmsten Länder der Welt zählte." Um die Lage langfristig zu verbessern, müssten alle Kinder möglichst gut ausgebildet werden, fordert SOS. "Die Weltgemeinschaft muss ihre Kräfte bündeln, um Haiti langfristig aus dem Armenhaus zu befreien."
Mehr Informationen: http://www.sos-kinderdoerfer.de/haiti/erdbeben
München, 9.1.15
Weitere Informationen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org