Niemals aufgeben!

Hilfe zur Selbsthilfe für Familien in Not: In der Nachbarschaft des Kinderdorfs Rio Hondo in Peru läuft die SOS-Familienhilfe an

Zwischen kargen, baumlosen Berghängen erstreckt sich eines der vielen Armenviertel im Vorort Chosicas, nördlich von Perus Hauptstadt Lima. Die illegale Siedlung mit ihren armseligen Hütten befindet sich nicht weit vom SOS-Kinderdorf Rio Hondo entfernt. In diesen Tagen fährt Dorfleiter Jorge Ramírez Aragón regelmäßig in das Viertel. Der Grund: Dort läuft gerade die SOS-Familienhilfe an - ein Projekt, das dem Dorfleiter sehr am Herzen liegt. „Die Familien hier sind bitterarm und brauchen dringend Unterstützung", sagt Jorge.

 

Neuer Lebensmut: Eine alleinerziehende Mutter mit ihren vier Kindern in Chosicas - Fotos: Patrick Wittmann
Der erste Schritt: Vor kurzem haben die SOS-Kinderdörfer in Chosicas zusammen mit der Gemeinde eine Schulküche ins Leben gerufen. Frauen aus der Siedlung kochen hier jeden Tag für bedürftige Kinder - Kinder, die sich zuhause nicht satt essen können. Gleichzeitig haben SOS-Mitarbeiter eine Kinderbetreuung organisiert, in der Mädchen und Jungen von Tagesmüttern versorgt werden, während ihre Eltern - darunter viele alleinerziehende Mütter - arbeiten gehen.

 

 


Essensausgabe in der Schulküche: Bedürftige Kinder können sich dort nach dem Unterricht satt essen.
In der Schulküche wird Dorfleiter Jorge von Elena begrüßt. Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern kocht hier jeden Tag. Auf dem Speiseplan stehen täglich wechselnde Gerichte mit Fleisch und Gemüse, zum Nachtisch frisches Obst. So bekommen die Kinder ausgewogenes und gesundes Essen. Elena  erhält Lebensmittel für ihre Mitarbeit - eine Hilfe, ohne die ihre Familie hungern müsste. Denn Elena hat am Tag nur acht Soles für die ganze Familie zur Verfügung, das sind umgerechnet gerade einmal zwei Euro - für sie und ihre vier Kinder! Nachdem ihr Mann sie verlassen hat, ist sie allein auf sich gestellt. "Der Vater meiner Kinder kommt nur noch gelegentlich vorbei, um uns ab und zu ein bisschen Geld dazulassen.“

 

"Wenn wir rechtzeitig helfen, können wir Kindern ihre Familie erhalten!"

"Eltern müssen wissen, dass niemand ihnen die Verantwortung für ihre Kinder abnehmen kann", betont Jorge. "Aber sie müssen auch die Chance bekommen, sich und ihre Familie versorgen zu können.“ Jorge hat schon oft erlebt, dass verzweifelte Väter und Mütter sich und ihre Kinder aufgegeben haben. Mehr als die Hälfte von Perus Bevölkerung lebt in Armut. Ohne Ausbildung, mit unsicheren und schlecht bezahlten Gelegenheitsjobs haben die Menschen keine Perspektive. Die Leidtragenden sind vor allem die Kinder. Viele der Mädchen und Jungen in Perus SOS-Kinderdörfern haben ihre Familien verloren, weil diese aufgrund von Not und Elend zerbrochen sind. "Wenn wir rechtzeitig helfen, können wir das oft verhindern", sagt Jorge.

 


Besuch auf der Baustelle: Hier entsteht das neue Gebäude für die Schulküche, die derzeit noch in einer Hütte untergebracht ist.
Elena hat durch ihre Aufgabe als Köchin neue Kraft und Hoffnung geschöpft. Sie strahlt Optimismus und Energie aus. „Wichtig ist es, niemals aufzugeben“, sagt die Mutter mit fester Stimme. „Besonders der Kontakt mit anderen engagierten Frauen hier aus dem Viertel und die gegenseitige Hilfe sind mir wichtig.“ In der Schulküche hat Elena jetzt alle Töpfe und Pfannen abgewaschen und verstaut. Sie macht sich auf den Weg zur Kindertagesstätte, um dort ihr jüngstes Kind abzuholen.

 

Dorfleiter Jorge verabschiedet sich von Elena und inspiziert die nahe Baustelle. Das Gebäude, das dort entsteht, wird künftig die Schulküche beherbergen, die derzeit noch provisorisch in einer Hütte untergebracht ist. "Der Anfang ist gemacht, aber wir haben hier noch viel vor", sagt Jorge und legt los: "Über die SOS-Familienhilfe werden wir Fortbildungskurse anbieten, die den Eltern helfen, eine anständig bezahlte Arbeit zu finden, um so ihre Familien ernähren zu können. Damit die Kinder nicht unbeaufsichtigt und sich selbst überlassen sind, während die Eltern arbeiten, initiieren und unterstützen wir Kinderbetreuungsprojekte: SOS stellt Räume zur Verfügung und qualifiziert Frauen aus der Nachbarschaft, die sich dann als Tagesmütter um die Kinder kümmern. Die Mädchen und Jungen werden nicht nur beaufsichtigt. Mit Spielen, Musik, Basteln und Malen werden die Fähigkeiten der Kleinen gefördert. Und in der Gemeinschaft dürfen sie unbeschwerte Momente erleben und einfach nur Kind sein."

 

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