Liberia: Die Blutsbrüder im SOS-Kinderdorf

Michael Jentzsch und Benjamin Kwato Zahn sind Blutsbrüder. Sie waren als Kinder unzertrennlich. Doch der Bürgerkrieg in Liberia veränderte alles. Vierzehn Jahre wussten sie nicht, wie es dem anderen geht, ob er überhaupt noch am Leben ist.

 

Ihre Kindheit haben beide gemeinsam in Liberia verbracht. Michael als Sohn einer deutschen Missionarsfamilie, der Liberianer Ben wohnte mit seiner Familie auf dem Missionsgelände. Monrovia in Liberia war die letzten Monate vorallem durch das Ebola Virus in den Schlagzeilen. Fast 4.000 Menschen sind allein hier bislang durch Ebola umgekommen. Doch weit schlimmer für die Liberianer waren die Zeiten des Bürgerkrieges von 1989 bis 2003. Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Liberia wurden die beiden besten Freunde brutal getrennt. Der 16-jährige Benjamin musste erleben, wie sein Land zerstört wurde, wie Mitglieder seiner Familie und Freunde getötet wurden. Er versteckte sich vor den Soldaten und wurde am Ende doch als Kindersoldat zwangsrekrutiert.

Bürgerkrieg: Flucht aus Liberia

1990 musste der damals 15-jährige Michael Jentzsch, zusammen mit seiner Familie fluchtartig das Land verlassen. In Deutschland konnte er sich nur schwer eingewöhnen. Er studierte Sport und Englisch auf Lehramt und wurde Basketballspieler. Viele Jahre suchte er nach seinem Bruder. Erst 2004 konnten sich die beiden wieder in die Arme schließen. Sie erzählten sich nächtelang aus ihrem Leben. Und beschlossen ihre Geschichte aufzuschreiben. Ihr gemeinsames Buch „Blutsbrüder“ wurde 2009 veröffentlicht. Michael Jentzsch gab viele Interviews, tourte durch Talkshows. Und sammelte Geld, das in seiner Wahlheimat Liberia für Projekte der SOS-Kinderdörfer eingesetzt wird.Erst vor kurzem waren die beiden Blutsbrüder vor Ort im SOS-Kinderdorf Monrovia; sie sprachen mit dem Kinderdorfleiter, spielten mit den Kindern. Zusammen mit den SOS-Kinderdörfern setzen sich die Blutsbrüder für eine menschliche, kindgerechte Welt ein. Damit sich ihre Geschichte niemals wiederholt.

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