Malawi: Wonneproppen im Doppelpack

Wie Zwillinge eine SOS-Familie zusammenschweißten

Als Celeste und Cassandra vor zwei Jahren ins SOS-Kinderdorf Mzuzu kamen, waren sie unterernährt und krank. Heute spürt man nichts mehr von ihrem schweren Start ins Leben. Ihre SOS-Kinderdorfmutter Sophie erinnert sich an die intensive erste Zeit mit den Zwillingen – und wie sie ihre Familie noch reicher machten.


"Die Zwillinge haben unsere Familie zusammengeschweißt!" SOS-Mutter Sophie mit den Zwillingen und einem ihrer Brüder. Foto: Sune Kitshoff

"Jetzt ziehen sie sich schon zum zweiten Mal um!", lacht SOS-Mutter Sophie, während sie das Pausenbrot der Zwillinge fertig macht. Celeste und Cassandra, drei Jahre alt, proper und eigensinnig, haben sich für geblümte T-Shirts entschieden. Und darüber ihre Kindergarten-Uniform. "Ihr müsst los! Es ist höchste Zeit!"

Celeste und Cassandra lieben es, sich hübsch anzuziehen. "Das sollen sie ruhig machen", lächelt SOS-Mutter Sophie. "Die beiden haben so viel mitgemacht, da kann man ihnen diese kleine Freude schon gönnen."

Ein Land verliert eine ganze Generation


Gleich geht es in den Kindergarten. Sophie hilft Celeste und Cassandra beim Anziehen. Foto: Sune Kitshoff

Vor zwei Jahren kamen die beiden ins SOS-Kinderdorf Mzuzu, im Norden von Malawi. "Als ich die Kinder von ihrem Zuhause abholte, war ich schockiert", berichtet Sophie. "Da lebten 15 Kinder in einer Hütte mit nur einem Zimmer. Am liebsten hätte ich alle Kinder mitgenommen." Die anderen, großen Kinder bekommen heute Unterstützung von der SOS-Familienhilfe: Schulgeld, medizinische Versorgung und regelmäßige Mahlzeiten. Damit kommt die Familie gut zurecht.

Malawi ist eines der Länder, in denen fast eine ganze Elterngeneration an Aids oder anderen schweren Krankheiten gestorben ist. Auch die Mutter der Zwillinge. Bevor sie starb war sie ein Jahr lang ein Pflegefall.

Jedes Kind bekommt die Hilfe der SOS-Kinderdörfer

"Wir haben die Kleinsten aufgenommen, weil sie am schlechtesten versorgt waren. Unterernährt und krank. Sie hätten nicht lange überlebt", erklärt SOS-Sozialarbeiter Paul Nyirongo. "Und in diesem Alter können Kinder noch eine tiefe Beziehung zu einer SOS-Mutter aufbauen. Die größeren Kinder unterstützen wir erfolgreich mit unserem Familienprogramm."


Heute geht es Celeste und Cassandra wieder gut. Die beiden Mädchen fühlen sich wohl in ihrer SOS-Familie. Foto: Sune Kitshoff

Celeste und Cassandra hängen sehr an ihrer SOS-Mutter – und umgekehrt:  "In den ersten Wochen habe ich mich nur um die Zwillinge gekümmert. Ich hatte Angst, sie würden sonst sterben. Ich habe sie alle zwei bis drei Stunden gefüttert, gebadet, mit ihnen in einem Bett geschlafen", erzählt Sophie. "Die ganze Familie hat mich unterstützt. Die größeren Kinder haben den Haushalt gemacht und sich um die kleineren gekümmert. Das hat uns als Familie noch einmal zusammengeschweißt." Ihre Augen werden feucht.

Da saust Celeste mit einer Bürste in der Hand aus dem Kinderzimmer: "Mama, kämmst du mir die Haare?" Sophie nimmt die Bürste und fährt damit zärtlich über Celestes Kopf. "Und danach kämmst du mich!" ruft Cassandra. "Aber dann gehen wir gleich in den Kindergarten!" lacht Sophie.

 

 

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