"Wir waren eine ganz normale Familie"

Sveta, 12, ist HIV-positiv. Das ukrainische Mädchen wurde im Krankenhaus durch eine verunreinigte Bluttransfusion infiziert. Dank der Unterstützung durch die SOS-Kinderdörfer in der Ukraine hat Svetas Mutter Tanya wieder Hoffnung für ihr Kind. Lesen Sie Tanyas bewegenden Bericht.

 


Beistand für Famlien in Not: Diese Mutter und ihr Kind erhalten Unterstützung durch die SOS-Familienhilfe in der Ukraine.
"Wir sind eine ganz normale Familie - oder sagen wir besser: Wir waren es, bis unsere Tochter Sveta schwer krank wurde.
Mein Mann und ich haben fünf Kinder. Meine Älteste ist schon 21 und meine jüngste Tochter, Sveta, ist 12. Sie war ein gesundes Mädchen - doch dann hatte sie einen Blinddarmdurchbruch. Vier Jahre musste sie in der Klinik bleiben, doch sie wurde immer kränker! Schließlich schlug ein Arzt vor, Sveta auf HIV zu testen. Das Ergebnis war ein Schock: Sveta ist HIV-positiv. Sie ist durch eine verunreinigte Bluttransfusion infiziert worden, die sie nach dem Blinddarmdurchbruch erhalten hat!

Niemand übernimmt die Verantwortung

Wegen der HIV-Infektion ist Svetas Immunsystem geschwächt und sie leidet unter vielen Folgekrankheiten. So ist sie an Tuberkulose erkrankt, sie humpelt und zuletzt wurden auch ihre Augen immer schlechter.
Svetas Gesundheit ist ruiniert. Doch die Verantwortung dafür will niemand übernehmen: Wir haben unsere Ersparnisse zusammengekratzt und Anwälte beauftragt - doch ohne Erfolg.

Teure Arzneimittel und schwere Nebenwirkungen


Ein Mädchen im SOS-Kinderdorf Brovary, bekommt von seiner SOS-Mutter ein Medikament verabreicht.
Auf dem Papier müssen wir die Behandlungskosten nicht tragen. Aber die Medikamente, die unser Kind braucht, gibt es in der Klinik nicht. Wegen der schweren Nebenwirkungen kann Sveta viele Arzneimittel nicht nehmen. Also kaufe ich besser verträgliche Medikamente, die wir aus der eigenen Tasche bezahlen.
Nebenwirkungen haben die vielen Pillen, die Sveta täglich schlucken muss, trotzdem: So ist ihr Bauch wegen einer Magenschleimhautentzündung stark aufgebläht.
Ihre Krankheit hat Sveta zu einer Außenseiterin gemacht. Sie kann nicht laufen oder springen, niemand will mit ihr befreundet sein, nur ihre Schwestern sind für sie da. Sveta ist oft traurig und sie leidet sehr darunter, dass jetzt auch ihre Augen nachlassen. Jetzt will sie nicht einmal ihre Lieblingsserie "Kommissar Rex" ansehen.
All das bricht mir als Mutter einfach das Herz.
Ich würde mich gerne mehr um Sveta kümmern, aber wenn ich nicht arbeite - ich bin Altenpflegerin -, dann reicht das Einkommen meines Mannes hinten und vorne nicht.

Medikamente, Beratung und psychologische Betreuung


Kinderdorf-Mutter mit SOS-Kind in Brovary
Als ich nicht mehr weiterwusste, habe ich mich an die SOS-Familienhilfe in Brovary gewandt. Die SOS-Kinderdörfer unterstützten uns jetzt bei den Kosten für Svetas Medikamente und ermöglichen so eine verbesserte Therapie.
Wir bekommen auch Lebensmittel, z.B. Milch und vitaminreichen Saft. Das entlastet uns ebenfalls sehr, denn es ist wichtig, dass Sveta sich gesund ernährt.
Die SOS-Familienhilfe bietet uns zudem Gesundheits-, Rechts- und Erziehungsberatung. Ich hatte tausend Fragen und endlich habe ich Antworten bekommen. Besonders dankbar bin ich auch für die psychologische Betreuung. Svetas Krankheit bedeutet eine enorme Belastung für die gesamte Familie. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich meine anderen Kinder wegen Sveta vernachlässigt habe. In den vergangen Jahren dachte ich mir oft: Das ist doch kein Leben.

Endlich wieder Halt gefunden

Doch jetzt habe ich wieder Halt gefunden. Ich habe Hoffnung, dass sich Svetas Gesundheitszustand dauerhaft verbessert. Auch finanziell hat sich unsere Lage stabilisiert: Ich kann Sveta jetzt auch mal ein schickes T-Shirt kaufen - schließlich ist sie ein Mädchen, das hübsch aussehen will. Und wenn meine 14-jährige Tochter mit ihrem Handball-Verein zu einem Spiel fahren will, dann können wir uns das  leisten. Allmählich habe ich wieder das Gefühl: Wir sind eine ganz normale Familie."

 

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