Wenn in Russland die Milchzähne wackeln...

Geschichten von der Zahnfee aus den SOS-Kinderdörfern

Jeder erinnert sich bestimmt noch an den ein oder anderen „Wackelzahn” aus Kindertagen. Wenn die Milchzähne ausgehen, ist dies meist eine spannende, aber auch mit Schmerz und Angst verbundene Zeit im Leben eines Kindes.

Wie gut, dass die Zahnfee und ihre Helfer auch in den SOS-Kinderdörfern weltweit aktiv sind. Mit kleinen Gaben im Tausch gegen den ausgefallenen Wackelzahn werden die Kinder über ihren Verlust hinweg getröstet. Vier Kinder aus SOS-Kinderdörfern in Russland erzählen, welche Geheimnisse und Bräuche sich bei ihnen um die Zahnfee ranken.

Von Mäusen, Adlern und Feen: SOS-Kinder in St. Petersburg & Tomilino erzählen

Alyona, sieben Jahre:
Gestern legte ich einen ausgefallenen Milchzahn unter mein Kopfkissen. Während der Nacht hat eine Maus ihn geholt und dafür Geld (ca. 0,14 Euro) hingelegt. Meine Mutter erklärte mir, dass sich die Mäuse aus den Milchzähnen kleine Halsketten basteln. Mein Zahn muss sehr wertvoll sein!

Artjom, acht Jahre:
Am Abend vor meinem ersten Schultag verlor ich wieder mal einen Zahn. Alle meine aus­gefallenen Zähne hatte ich bisher unter mein Kissen gelegt. Nachts kommt dann die Zahnfee,  nimmt sie mit und sorgt dafür, dass bald neue, kräftige und gesunde, weiße Zähne nachwachsen. Es  gibt auch noch einen weiteren Brauch in unserer SOS-Familie: Wir werfen den ausgefallenen Milchzahn über die Schulter durch eine offene Tür und rufen dabei laut: „Mäuschen, Mäuschen ich gebe Dir einen kleinen Milchzahn, bitte bring mir dafür einen goldenen Zahn. Das hat allerdings bis heute noch nicht funktioniert.“

Katya, sieben Jahre:
Ich hatte mal zwei Milchzähne kurz hintereinander verloren. Das war in den Ferien, im Sommercamp. Ich versteckte beide gut, denn man erzählt, sonst komme der Adler und stiehlt sie. Als ich wieder zu Hause war, legte ich beide Zähne unter mein Kopfkissen und am nächsten Morgen fand ich dafür ein paar Geldmünzen. Meine Mutter erklärte mir, dass dieses Geld nur die tapferen Kinder bekommen. Das hat mich sehr stolz gemacht.

Kirill, sechseinhalb Jahre:
Vor ungefähr einem Jahr fing meine erster Milchzahn an zu wackeln. Er wackelte eine ganze Weile und fiel schließlich aus. Meine SOS-Mutter legte den Zahn in eine kleine Schmuckdose und am nächsten Tag hatte mir die Zahnfee dafür ein Spielzeugauto gebracht.

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