Gegen Gewalt an Kindern

Gewalt gegen Kinder hat viele Gesichter. Weltweit erleiden zum Beispiel mehr als drei Viertel aller Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren körperliche oder verbale Gewalt durch ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten. Gewalt kann aber auch kulturabhängig oder religiös bedingt sein.

Deswegen ist es wichtig, auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Denn ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen, ist der erste Schritt, etwas dagegen zu tun. Auch im Alltag kann jeder seinen Beitrag leisten und ein wachsames Auge darauf haben.

Es gibt gezielte Gewalt gegen Mädchen oder Frauen oder psychische Gewalt, die man nicht an sichtbaren Wunden erkennt. Es gilt, auf all diese Formen von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche aufmerksam zu machen, aufzuklären und laut zu werden.

Formen von Gewalt:

  • häusliche Gewalt – Gewalt von Eltern (gewalttätige Erziehung)
  • Vernachlässigung
  • Kindstötung
  • Miterleben häuslicher Gewalt
  • Sexuelle Gewalt
  • Mobbing
  • Prügelstrafen an Schule
  • Gewalt in der Beziehung

Maßnahmen der SOS-Kinderdörfer:

Advocacy – Anwaltschaft für Kinderrechte

  • Aufklärung über Gewalt und Kinderrechte in Medienkampagnen
  • Bewusstseinsschaffung über Rollenbilder
  • Gespräche mit Politikern

Community based help – Engagement in Gemeinden

  • Dieser vielfältige Hilfsansatz wird von den SOS-Kinderdörfer in ihrer täglichen Arbeit gelebt, dies umfasst: Unterstützung ganzer Gemeinden durch Sozialzentren, Kinderbetreuung, Selbsthilfegruppen, Vernetzung

Individuelle Familienhilfe

  • Pädagogische Elternschulung
  • Psychotherapie, Paar- und Familientherapie
  • Individuelle Beratung und Hilfepläne für alleinerziehende Mütter und Familien
  • Anti-Gewalt-Training

Gewalt gegen Kinder – Länder und kulturspezifische Gründe

Gewalt kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. So ist etwa in Lateinamerika Gewalt in der Erziehung weit verbreitet. Gemäß einer Studie in Paraguay denken sogar die Hälfte der Kinder selbst, dass Prügel zu bekommen wichtig für ihre Entwicklung sei. Eine Denkweise, die dann von Generation zu Generation weitergegeben wird: Eltern, die ihre Kinder misshandeln oder Männer, die ihre Frau schlagen. Kinder aus solchen Familien leiden ihr Leben lang unter diesen traumatischen Erfahrungen. Außerdem spielt die allgemeine Sicherheit in einem Land eine große Rolle, wie Gewalt wahrgenommen wird. Rivalisierende Gangs und Bandenkriminalität prägen teilweise den Alltag der Kinder in Lateinamerika. Laut den Vereinten Nationen liegen zum Beispiel 43 der 50 gefährlichsten Städte der Welt in Lateinamerika. Speziell für Kinder ist dieses Umfeld prägend und Gewalt wird dadurch zur traurigen Normalität.

Das A und O in der Prävention ist die Aufklärungsarbeit 

Kinder wissen häufig gar nicht, dass es nicht normal ist, täglich geschlagen oder vernachlässigt zu werden. Sie kennen es in den meisten Fällen nicht anders. Deswegen sind Aufklärungskampagnen und Bewusstseinsschaffung für das Thema so relevant. In Lateinamerika konnten die SOS-Kinderdörfer mit einer Kampagne über 30 Millionen Menschen erreichen. Aufklärungsarbeit und Mitmach-Aktionen sind so hilfreich, denn Sie verändern die Gesellschaften von innen.

Wie können wir Betroffenen helfen?

Die seelischen Wunden traumatisierter Kinder heilen nur langsam und nur durch behutsame, intensive Beziehungsarbeit oder therapeutische Intervention. Diese Wunden bleiben lange und bedürfen besonderer Heilung. Teresa Ngigi, Psychologin der SOS-Kinderdörfer:

"Das wichtigste Kriterium ist, dass sich das Kind selbst sicher fühlt. Es reicht nicht aus, wenn ein Kind objektiv in Sicherheit ist, aber es dies nicht so empfindet. Manche Kinder drücken das genau so aus: Ich weiß, dass ich sicher bin, aber es fühlt sich nicht so an!"

Werden solche traumatischen Erlebnisse nicht erkannt und behandelt, kann dies das ganze Leben bis ins Erwachsenenalter und sogar das Leben der folgenden Generationen massiv beeinträchtigen. Kinder, die ihrer Gewalterfahrungen nicht verarbeitet haben, erziehen ihre Kinder möglicherweise auf dieselbe Art. Eine Gewaltspirale entsteht. Dem gilt es mit gezielten Therapien, aber auch Präventionsmaßnahmen entgegenzuwirken.

Die psychologische Unterstützung und die damit geförderte mentale Gesundheit durch die SOS-Kinderdörfer ist ein wichtiger Baustein, damit sich Kinder gesund und ganzheitlich entwickeln und zu selbstbestimmten Erwachsenen heranreifen.

Hilfe und Therapiemöglichkeit

  • Mentale Gesundheit fördern
  • Psychologische Erste Hilfe
  • Traumatherapie für Kinder
  • Traumahilfe für Familien
  • Resilienz-Stärkung
  • Langfristige Stabilisierung
  • Ausbildung traumasensible Pädagogik

Gewalt gegen Kinder findet überall statt. Lassen Sie uns gemeinsam dagegen vorgehen!

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