Ein Mann mit Mut und Engagement

Georg Seitz war Filmemacher und Autor. Er bereiste in den 1950ern mit seiner Frau Thea den brasilianischen Dschungel und setzte sich für die Rechte der Ureinwohner ein.

 

Die Ureinwohner des Amazonas zu unterstützen, war ein Anliegen von Georg Seitz und seiner Frau.

Im Zweiten Weltkrieg trat der Soldat Georg Seitz auf eine Mine. Sie riss ihm den halben Fuß weg. "Das war ein Glücksfall!", erzählte er Jahre später seinem Freund Oskar Eimermacher. "Ich wurde ins Krankenhaus gebracht und musste nicht wieder an die Front." Denn von der Ostfront kehrten nur wenige seiner Kameraden zurück. Trotz seiner Behinderung ließ er sich die Freude am Leben nicht nehmen. 1957 reiste der gelernte Gerber mit seiner Frau Thea an den Amazonas und begegnete den Araraibos- und Xamataris-Stämmen im Urwald. Er arbeitete als Berater der deutschen Regierung in Brasilien, drehte Filme für die ARD und schrieb Bücher über die Ureinwohner Südamerikas. Sein Bildband "Hinter dem grünen Vorhang" erschien 1960 im Brockhaus-Verlag.

Doch dann musste er zurück nach Deutschland: Seine Frau Thea hatte sich im Urwald mit einem Virus infiziert. Über zwanzig Jahre lang war sie ein Pflegefall, und Georg Seitz stand ihr Tag und Nacht bei. Er verzichtete auf seine Reisen. Für Kinder war es nun auch zu spät, obwohl sich das Ehepaar welche gewünscht hatte. Nach dem Tod seiner Frau setzte Georg Seitz die SOS-Kinderdörfer zum Alleinerben ein. "Ich glaube, dass ihm SOS so am Herzen lag, weil er selbst nie Kinder hatte", meint Oskar Eimermacher. 1967 eröffnete SOS das erste Kinderdorf in Brasilien. "In den fünfziger Jahren kümmerte sich dort außer den Missionaren niemand um die Waisenkinder", so Eimermacher.

Mit Südamerika blieb Georg Seitz sein Leben lang verbunden. Seine Sammlung von Masken und Kultgegenständen, die er mitgebracht hatte, waren neben den Erinnerungen sein größter Schatz. "Er war schon 80, als ich ihm einen Computer schenkte", erzählt Oskar Eimermacher. Es dauerte eine Weile, bis Georg Seitz sich mit der neuen Technik anfreundete – doch mit über 80 lernte er, wie man ein Internet-Telefon benutzt und konnte seine brasilianischen Freunde so wieder regelmäßig hören und sehen!

91 Jahre wurde Georg Seitz alt. Müde und erfüllt von seinen Abenteuern starb er an einem Spätsommerabend 2011 nach einer schweren Krankheit.

 

Video-Portrait George Seitz

 

 

 

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