Was soll der spenden, der nichts hat?
Jemand wie Marcel Hüppauff zum Beispiel, der als Künstler in Berlin lebt, schon auf einigen internationalen Ausstellungen vertreten war und in der Szene einen Namen hat. Gemeinsam mit inzwischen weltbekannten Kollegen wie Jonathan Meese oder André Butzer gründete er 1996 die Akademie Isotrop: eine Kunstakademie, bei der sich die Mitglieder gegenseitig unterrichteten. "Jeder war gleichzeitig Student und Professor", erzählt Marcel Hüppauff.
Eine kraftvolle, überaus kreative Zusammenarbeit, zahlreiche Ausstellungen kamen dabei heraus, ein regelmäßiges Kunstmagazin erschien und jeder entwickelte sich in seine eigene Richtung weiter.
Marcel Hüppauffs Stil ist figürlich, er male nicht sauber und ordentlich, sagt er von sich selbst, stattdessen hätten seine Werke etwas Irres. Und überhaupt überlasse er es viel lieber den anderen, über seine Bilder zu sprechen. "Ich finde es überaus spannend zu hören, was die Betrachter entdecken. Besonders die Menschen, die sich nicht so viel mit Kunst beschäftigen, haben oft einen sehr intuitiven, überraschenden Zugang."
Reich macht Marcel Hüppauff seine Kunst nicht – noch nicht. "Man braucht einen langen Atem", sagt er. Und man braucht einen Nebenjob: Um über die Runden zu kommen, legt er Platten auf, meist Techno oder House, je nach Anlass. "Das ist okay, aber ich könnte davon keine großen Summen mehr abzwacken."
Als der 33-jährige Marcel Hüppauff vor zwei Jahren zum ersten Mal gefragt wurde, ob er nicht eins seiner Bilder für "SOS-Kunststück", die Kunstauktion der SOS-Kinderdörfer, spenden wolle, sagte er deshalb gerne ja. "Ich finde die SOS-Kinderdörfer absolut unterstützenswert. So kann ich meinen Beitrag leisten, wenn auch auf Umwegen."
In dieser Woche wird nun ein Bild von Marcel Hüppauff auf unserer Aktionsseite
www.sos-kunststueck.de/ im Internet versteigert und damit ist eigentlich schon viel zu viel verraten. Denn das Besondere an SOS-Kunststück ist, dass erst nach Auktionsende aufgedeckt wird, welcher Künstler oder Prominente hinter welchem Kunstwerk steht. "Eine gelungene und zeitgemäße Form der Spendensammlung!", findet Marcel Hüppauff.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org