02. November 2018 | NEWS

Indonesien: 2.700 Schulen zerstört, Lehrer vermisst oder getötet

Nach dem Tsunami bleiben Grundschulen weiter geschlossen

Nach Erdbeben und Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi leben nach Angaben der SOS-Kinderdörfer immer noch 25.000 Jungen und Mädchen in Nothilfecamps. Es mangele ihnen nicht nur an Lebensmitteln und sauberem Wasser, auch hätten sie keine Beschäftigung und keinen Zugang zu Bildung, denn 2.700 Schulen seien bei der Katastrophe am 28.September beschädigt oder zerstört worden. "Die Kinder brauchen weiterhin dringend Hilfe wie Wasser, Nahrung, ausreichende Notunterkünfte – aber auch Schulen, selbst wenn es Notschulen in einem Zelt sind, sind jetzt extrem wichtig", meldet Anis Widhiani, SOS-Erzieherin, aus dem Katastrophengebiet.

Notschulen verhinderten, dass die Bildung zu lange unterbrochen würde und seien ein wichtiger Schutz vor Ausbeutung und Missbrauch. "Durch den Unterricht gewinnen die Kinder außerdem ein Stück Alltagsroutine zurück. Das kann ihnen helfen, mit ihren Erlebnissen zurechtzukommen", so Widhiani weiter. "Viele haben durch die Katastrophe ihre Angehörigen verloren oder wurde in dem Chaos von der Familie getrennt."

Während sämtliche Grundschulen nach wie vor geschlossen seien, habe der Staat die ersten weiterführenden Schulen wiedereröffnet, aber es gehe nur langsam voran: Zufahrtsstraßen seien zerstört worden, traumatisierte Schüler hätten Angst, die Gebäude zu betreten, auch mangele es an Lehrern. "Viele sind bei dem Tsunami ums Leben gekommen oder werden noch vermisst. Die Regierung versucht aktuell, Lehrer aus anderen Teilen Indonesiens nach Sulawesi zu holen", sagt Widhiani.

Notunterricht in Kinderschutzzentren

Die SOS-Kinderdörfer in Indonesien arbeiten daran, dass die Kinder so schnell wie möglich wieder Unterricht bekommen. Unter anderem hat das SOS-Team vier Kinderschutzzentren im Tsunamigebiet errichtet, dort können die Jungen und Mädchen spielen, zumindest an einfachen Schulstunden teilnehmen und werden psychologisch betreut. Bis zu sieben weitere Zentren für insgesamt 1000 Jungen und Mädchen sollen folgen.

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