05. September 2019 | NEWS

Dengue-Fieber: Klimawandel führt zu dramatischer Ausbreitung

Viele kleine Kinder unter den Dengue-Toten

Hohe Temperaturen, starker Regen, stehendes Wasser und Überschwemmungen führen zur vermehrten Ausbreitung von Dengue. Das Foto zeigt überflutete Straßen in der philippinischen Hauptstadt Manila.

In den letzten drei Monaten hat sich Dengue-Fieber weltweit dramatisch ausgebreitet. Besonders gefährdet sind nach Angaben der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer weltweit kleine Kinder. Allein auf den Philippinen waren dieses Jahr mehr als 300 Kinder zwischen fünf und neun Jahren unter den insgesamt über 800 Toten. Hunderttausende Menschen haben sich zudem auf dem Inselstaat 2019 infiziert, sodass im August sogar der nationale Notstand ausgerufen wurde.

"Es ist erschreckend, wie schnell die Krankheit sich in unserem Land ausgebreitet hat. Auch zwei Dutzend Kinder in mehreren unserer SOS-Einrichtungen waren in diesem Jahr betroffen. Zum Glück konnten sie rechtzeitig behandelt werden und mittlerweile das Krankenhaus wieder verlassen", sagt Aldrin Norio, Leiter der SOS-Familienhilfe-Programme der Philippinen.

Neben den Philippinen breitete sich Dengue in den letzten Monaten auch in vielen anderen asiatischen Ländern rasant aus. Vor allem in Sri Lanka und in Bangladesch gab es zehntausende Dengue-Infizierungen und hunderte Tote. Mindestens zwölf Kinder (von insgesamt 50 Toten) starben 2019 bereits in Sri Lanka. Über 71.000 Menschen infizierten sich in Bangladesch und mindestens 120 starben in diesem Jahr bereits. Darunter ebenfalls viele Kinder. "In den SOS-Kinderdörfern gab es vier Dengue-Fälle, die zum Glück glimpflich ausgegangen sind", berichtet der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Bangladesch, Enamul Haque.

Grund für die niedrige Zahl der Ansteckungen in den SOS-Programmen: Viele Präventionsmaßnahmen wie Aufklärungskampagnen, das Verteilen und Verwenden von Mückenschutzsprays und Moskitonetzen – die nicht nur nachts, sondern vor allem tagsüber notwendig sind. Denn die Aedes-Mücke, die Dengue überträgt, ist tagaktiv und brütet in stehenden Gewässern, die in der tropischen Regenzeit optimale Bedingungen für die Mücken bieten. Ihre Brutstätten werden in den SOS-Kinderdörfern regelmäßig gesucht und zerstört. Zudem tragen die SOS-Mitarbeiter und -Kinder stets lange, körperbedeckende Kleidung.

Keine sichere Impfung gegen Dengue

Denn noch gibt es keine sichere Impfung (sondern eine nur sehr umstrittene) gegen Dengue. Und mit dem fortschreitenden Klimawandel "wird Dengue sich auch in den nächsten Jahren immer weiterverbreiten. Die hohen Temperaturen und starke Regenfälle sowie fehlende Sauberkeit sind die Hauptgründe für die vermehrte Ausbreitung von Dengue", sagt Aldrin Norio. "Jedes Jahrzehnt verdoppelt sich die Zahl der Fälle – und Kinder sind am meisten gefährdet." Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigt: "Die fortgeschrittene Form des Dengue-Fiebers ist eine der Hauptursachen für schwere Erkrankungen und den Tod von Kindern in einigen asiatischen sowie lateinamerikanischen Ländern."

In Lateinamerika haben momentan vor allem Honduras (schon über 100 Tote in diesem Jahr), Nicaragua, El Salvador, Guatemala, Kolumbien und Brasilien mit dem Dengue-Fieber zu kämpfen. In der gesamten Gegend von Lateinamerika und Karibikstaaten gab es 2019 bereits über zwei Millionen Dengue-Infizierungen und mindestens 720 Tote. Auch in Afrika und Australien gibt es vermehrt Dengue-Opfer und in Europa wurden ebenfalls Einzelfälle gemeldet.

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