Gerüstet für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Liberia: Die Klinik der SOS-Kinderdörfer in Monrovia hat neue Ganzkörperanzüge und eine Lieferung Desinfektionsmittel erhalten. "Unsere Mitarbeiter müssen sich vor dem tödlichen Ebola-Virus schützen können, um weiter täglich Patienten zu behandeln", sagt Verwaltungsleiterin Quendi Appleton. Die SOS-Klinik ist die einzige medizinische Einrichtung in Monrovia, die 24 Stunden am Tag geöffnet ist.
Viele Krankenhäuser in Liberias Hauptstadt haben wegen der Ebola-Epidemie geschlossen. Das medizinische Personal weigert sich zum Teil zur Arbeit zu kommen, da bereits mehrere Ärzte und Krankenpflegern an Ebola gestorben sind. Medizinischen Einrichtungen fehlt es an Schutzausrüstung, selbst Handdesinfektionsmittel oder Gummistiefel sind ausgegangen.
Schutz der Mitarbeiter
Da die SOS-Klinik im Gegensatz zu vielen anderen Krankenhäusern weiter geöffnet bleibt, herrscht dort großer Andrang. Durch den täglichen Kontakt mit Patienten besteht für die SOS-Mitarbeiter ein hohes Infektionsrisiko. Schutzausrüstung ist daher unbedingt erforderlich, um weiter medizinische Hilfe leisten zu können, z.B. eine lebensrettende Malaria-Therapie für ein schwer krankes Kind. Ebola-Kranke nimmt die SOS-Klinik in Monrovia allerdings keine auf. Sobald der Verdacht auf eine Infektion vorliegt, informiert das SOS-Personal die liberianischen Gesundheitsbehörden und der Patient wird an eines der beiden Ebola-Behandlungszentren in Monrovia überstellt.
Liberia am schlimmsten von Ebola-Epidemie betroffen
Nach WHO-Angaben (vom 20.8.) wurden in Liberia bislang 624 Ebola-Tote registriert. Damit ist Liberia das von der Epidemie am schlimmsten betroffene Land. Insgesamt hat der Ebola-Ausbruch in Afrika offiziell 1427 Todesopfer gefordert. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist.
Epidemie breitet sich weiter aus
Ausgehend von Guinea, Liberia und Sierra Leone droht sich die Ebola-Epidemie weiter in Afrika auszubreiten. Auch in der Demokratischen Republik Kongo wurden am Sonntag erstmals Krankheitsfälle gemeldet. In Nigeria hat die Regierung jetzt als Vorsichtsmaßnahme angeordnet, die Schulen bis Mitte Oktober zu schließen.
Die erste Lieferung von Schutzausrüstung für die SOS-Klinik in Monrovia wurde mit deutschen Spenden finanziert. Danke, dass Sie helfen!