17. November 2019 | NEWS

30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention

Millionen Jungen und Mädchen weltweit leiden. SOS-Kinderdörfer fordern Aufbruch für Kinderrechte

Kinder am Grenzzaun in Tijuana in Mexiko. (Foto: Alea_Horst)

Vor 30 Jahren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Seither hat sich vieles für Kinder verbessert: Zum Beispiel ist die Kindersterblichkeit deutlich gesunken, und mehr Kinder denn je gehen zur Schule.

Doch trotz der Erfolge sind Millionen Kinder weltweit immer noch in Gefahr. Anlässlich des 30. Jahrestags der UN-Kinderrechte (20. November) fordern die SOS-Kinderdörfer deshalb die nationalen Regierungen weltweit dringlich dazu auf, sich dem Schicksal der Kinder mit der notwendigen Entschlossenheit zuzuwenden. "Die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der UN-Kinderrechtskonvention und deren Verwirklichung ist erschreckend und ein Armutszeugnis für unsere Welt. Wir fordern einen neuen, globalen Aufbruch für die Rechte von Kindern“, sagt Louay Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer in München. Auch Deutschland müsse mehr Verantwortung übernehmen. Die Zeit sei reif, die Kinderrechte auch im Grundgesetz zu verankern.

30 Jahre Kinderrechte – eine Bestandsaufnahme:

  • Flucht: Über 30 Millionen Kinder befinden sich aufgrund von Kriegen, Katastrophen und Not auf der Flucht. Das sind mehr Betroffene, als je zuvor.
  • Traumata: 24 Millionen Jungen und Mädchen in Kriegsländern brauchen dringend psychosoziale Unterstützung. Gleichzeitig herrscht ein eklatanter Mangel an Psychologen und ausgebildeten Fachleuten.
  • Familie: 220 Millionen Kinder wachsen ohne Eltern auf oder sind aufgrund ihrer prekären Lage gefährdet, diese zu verlieren. Das ist jedes zehnte Kind.
  • Hunger: Weltweit sind immer noch 149 Millionen Kinder unterernährt. Das ist jedes fünfte Kind.
  • Bildung: Inzwischen besuchen 91 Prozent aller Kinder weltweit die Grundschule, 84 Prozent eine weiterführende Schule. Doch die Qualität der Bildung ist oft unzureichend. Vor allem Kinder auf der Flucht haben schlechte Chancen: Von ihnen besuchen gerade mal 63 Prozent die Grundschule, nur 24 Prozent eine weiterführende Schule.
  • Kinderehe: 1990 waren noch 31 Prozent aller jungen Frauen zwischen 20 und 24 Jahren bereits mit 18 verheiratet, aktuell gilt das nur noch für 21 Prozent. Mit insgesamt 650 Millionen Betroffenen bleibt die Zahl dennoch hoch.
  • Weibliche Genitalverstümmelung: Viele Länder haben Gesetze gegen weibliche Genitalverstümmelung erlassen, trotzdem sind immer noch bis zu 140 Millionen Mädchen und Frauen von der schändlichen Praxis betroffen.
  • Kinderarbeit: Die Zahl von Jungen und Mädchen, die Kinderarbeit verrichten müssen, ist von weltweit 246 Millionen im Jahr 2000, auf aktuell 152 Millionen gesunken. Besonders kritisch ist die Lage immer noch in Afrika, wo jedes fünfte Kind unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten muss.

 

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