16. Januar 2019 | NEWS

Kindersoldaten im Jemen: Kanonenfutter für die Front

Saudi-Arabien setzt sudanesische Kinder ein

Die saudi-arabische Armee setzt nach Angaben der SOS-Kinderdörfer weltweit Jungen und Mädchen aus dem Sudan im Jemen als Kindersoldaten ein. "Sie werden als Soldaten an die Front in einem fremden Land geschickt, viele sind bereits gestorben", sagt Abdelrahman Mubarak, SOS-Leiter im Sudan.

Der Bürgerkrieg im Jemen hat bereits Tausende Opfer gefordert, darunter auch viele Kindersoldaten aus dem Sudan.

Die Kinder werden erst von der sudanesischen paramilitärischen Gruppe RSF (Rapid Sudanese Forces) im Auftrag der Regierung rekrutiert und dann von Saudi-Arabien im Bürgerkrieg im Jemen eingesetzt, so die SOS-Kinderdörfer. "Die Familien der Kinder kommen alle aus der Darfur-Region und leben in bitterer Armut, da sind die Eltern leicht zu ködern", sagt Mubarak. "Ihnen wird viel Geld versprochen, damit sie ihre Kinder als Soldaten verkaufen." Etliche Kinder und Jugendliche seien zudem von der der RSF gekidnappt worden und hätten bereits im sudanesischen Bürgerkrieg gekämpft.

Kriegsverbrechen

Im Jemen erwarte die sudanesischen Kinder und Jugendlichen eine grausame Realität. "Es ist kein Geheimnis, dass vor allem die sudanesischen Soldaten an vorderster Front eingesetzt werden", sagt Mubarak. Von den Kämpfern aus Saudi-Arabien würden sie beschimpft und oft nicht einmal bezahlt.
Seit 2014 starben in dem Bürgerkrieg mehr als 2000 sudanesische Kämpfer, darunter viele Kinder, teilen die SOS-Kinderdörfer mit. Damit stürben in dem Konflikt bis zu viermal so viele sudanesische Söldner als Soldaten aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, die auch Teil der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition im Jemen sind.

Die SOS-Kinderdörfer erinnern daran, dass das Völkerrecht die Rekrutierung von Kindern in bewaffneten Konflikten strikt verbietet. Die Anwerbung von Kindern sei ein Kriegsverbrechen.
SOS ist seit Mitte der 70er-Jahre im Sudan aktiv und unterstützt Kinder und Familien in Not immer wieder unter schwierigsten Bedingungen.

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