Die verheerenden Überschwemmungen in Malawi sind die schlimmsten seit vielen Jahrzehnten. Über 600.000 Menschen sind betroffen, 250.000 von ihnen sind ohne Dach über dem Kopf. Die SOS-Kinderdörfer kümmern sich insbesondere um die verletzlichsten Opfer: 1.460 Jungen und 1.340 Mädchen, die ihr Zuhause verloren haben.
Besonders stark betroffen sind auch die Regionen rund um Blantyre und Ngabu im Süden sowie Mzuzu im Norden, wo die SOS-Kinderdörfer mit langfristigen Projekten aktiv sind. Unter den Flutopfern sind unzählige Kinder und Familien. "Unser höchstes Ziel ist es, den Kindern ein liebevolles, familiäres Umfeld zurückzugeben", sagt Smart Namagonya, Nationaldirektor der SOS-Kinderdörfer in Malawi. Es regnet noch immer stark in Malawi. Hunderttausende sind obdachlos, hungern und haben Angst. Die Flut hat ihre Häuser weggespült, die gesamte Ernte auf den Feldern ist vernichtet. "Die Familien, vor allem die Kinder, sind traumatisiert. Sie haben nichts zu essen, kaum Kleidung und insbesondere keinen warmen, trockenen Platz, um zu schlafen", berichtet Alex Nguwo, der Koordinator der SOS-Familienhilfe in Blantyre. "Viele haben keine Arbeit und damit auch keinerlei Einkommen mehr." Aufgrund der schrecklichen Situation der Menschen ist das Risiko des Menschenhandels gestiegen. "Die Menschen sind so verzweifelt, dass sie Versprechungen auf bessere Lebensumstände und einen Job kaum widerstehen können und so Kriminellen in die Hände fallen", erklären die SOS-Mitarbeiter vor Ort.
Malawis Regierung bittet SOS offiziell um Unterstützung
Momentan kümmern sich SOS-Helfer vor allem um Essen, Trinkwasser und medizinische Versorgung. Wenn der starke Regen nachlässt und die Flut zurückgehen, wird SOS Nothilfe-Kitas und Schulunterricht für die älteren Kinder organisieren. Es wird mindestens sechs Monate dauern, bis die Familien mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser beginnen können. Bis dahin brauchen sie Schutz, Nahrung, Wasser, Kleidung und medizinische Versorgung. Die Regierung von Malawi hat SOS als größte Familienhilfe-Organisation im Land offiziell um Unterstützung bei dieser Katastrophe gebeten.
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