Was zeichnet einen guten Lehrer aus? Bei welchem Lehrer lernt man am meisten? Was für deutsche Schüler weiterhin ein Traum bleibt, haben 150 SOS-Kindern in Chittagong (Bangladesch) erlebt. Sie durften mitentscheiden, was sich an ihrer Schule ändern soll, und gaben so indirekt ihren Lehrern „Noten“. Aus Anlass des internationalen Kindertags am 1. Juni, der besonders auf das Recht auf Bildung für Kinder hinweist, stellen wir das neue SOS-Bildungsprojekt vor.
„Gute Lehrer und beste Bildung für alle Schüler“, so nennt SOS-Mitarbeiter Mohammad Faizul Kabir das Projekt, das seit Anfang des Jahres gestartet ist. Jetzt kann der Leiter des SOS-Kinderdorfs in Chittagong (Bangladesch) stolz die ersten Ergebnisse präsentieren. Alle Schüler haben sich in den ersten Klassentests deutlich verbessert. „Das ist ein sehr großer Erfolg für uns. Jeder, der die Klassen besucht merkt sofort, dass die Kinder viel mehr Spaß am Lernen haben als früher“, so der SOS-Mitarbeiter.
Kinder durften mitbestimmen, wie der neue Unterricht aussehen sollte
Im vergangenen Jahr hatte Kabir, zusammen mit drei Kollegen, die Idee, die Schüler selber zu fragen, was einen guten Lehrer und guten Schulunterricht ausmacht. Über 150 Schüler aus dem SOS-Kinderdorf und aus dem SOS-Familienförderungsprogramm beantworteten Fragen, wie z.B. was einen guten Unterricht ausmacht? Welche Eigenschaften ein Lehrer haben muss, damit die Kinder am besten etwas lernen?
Aus den Umfrageergebnissen erarbeitete das SOS-Team ein Anforderungsprofil für die Lehrer der Schule. Nur die Lehrer, die dieses erfüllten, wurden für das aktuelle Schuljahr verpflichtet. „Die Schüler merken dadurch, dass wir uns sehr um sie kümmern. Das führt dazu, dass sie sehr motiviert sind und uns mit guten Noten etwas zurückgeben wollen", sagt der SOS-Projektleiter Kabir.
Bis zu 300 Schüler werden an der SOS-Schule in Chittagong unterrichtet
Für das aktuelle Schuljahr hat das Projektteam sich ehrgeizige Ziele gesetzt. 100 Prozent der Grundschulkinder sollen den Grundschulabschluss erfolgreich bestehen. 90 Prozent der Schüler in der Mittelstufe sollen diese Klassen erfolgreich absolvieren. Insgesamt unterrichtet die Schule rund 300 Schüler.
SOS-Kinderdörfer in Bangladesch
Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt. Schätzungsweise die Hälfte der Bewohner Bangladeschs leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag.
Die Analphabetenquote bei den über 15-Jährigen liegt bei über 40 Prozent. SOS-Kinderdorf ist in Bangladesch an sechs Standorten vertreten. Um notleidenden Familien zu helfen, bietet SOS auch Familienstärkungsprogramme an, die sich in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden dafür einsetzen, dass Kinder ausreichend Nahrung erhalten und Zugang zum Bildungs- und Gesundheitssektor haben. SOS-Kinderdörfer betreiben u.a. eine Kindertagesstätte für die Kinder berufstätiger Mütter und ein Schulungszentrum für die Berufsbildung Erwachsener. In Bangladesch gibt es in Dhaka und in Bogra zwei weitere Schulen.
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