Die Erneuerung des SOS-Kinderdorfs Monrovia, Liberia, schreitet weiter voran: Die renovierte Hermann-Gmeiner-Schule wurde feierlich eröffnet. Die Schule zählt zu den besten des Landes.
"Wenn ich groß bin, will ich Lehrerin werden", spricht Antoenette (11) ins Mikrophon und reicht es an Melekeleh (9) weiter. Der betont mit lauter Stimme jede Silbe seines Traumberufs: Bau-in-ge-ni-eur! Sarah (8) will Kranke gesund pflegen und Krankenschwester werden. Frances (12) hat besonders ehrgeizige Ziele: Sie will ihr Land einmal als Präsidentin voranbringen.
Für ihren Auftritt erhielten die SOS-Kinder auf der Eröffnungsfeier großen Beifall. Künftig werden sie in den 13 renovierten und neu ausgestatteten Klassenzimmern der Hermann-Gmeiner-Schule den Unterricht besuchen.
Derzeit sind rund 500 Schüler an der Hermann-Gmeiner-Schule eingeschrieben, die an das SOS-Kinderdorf Monrovia angeschlossen ist. Neben Mädchen und Jungen aus dem Kinderdorf besuchen vor allem auch Kinder aus der Umgebung den Unterricht.
Die Bildungsarbeit der SOS-Kinderdörfer in Liberia genießt einen ausgezeichneten Ruf im Land, wie Vertreter von Regierung und Parlament in ihren Ansprachen unterstrichen. Unter ihnen waren die Wahlkreisabgeordnete Munah Pelham-Youngblood, die stellvertretende Gesundheits- und Sozialministerin, Vivian Cherue, sowie die Assistentin des Bildungsministers, Felecia Doe-Suma. "SOS ist einer unserer starken Arme", betonte Felecia Doe-Suma.
Sanierung der SOS-Familienhäuser und Solaranlagen
Die jetzt abgeschlossene Renovierung der Schule ist ein wichtiger Meilenstein der laufenden Erneuerung des gesamten SOS-Kinderdorfs Monrovia. Mitte 2013 haben die Bauarbeiten begonnen. Zum Jahreswechsel soll das Projekt abgeschlossen werden - die Kinder freuen sich schon auf die große Einweihungsfeier, die dann anstehen wird.
"Das sieht bereits viel besser aus als bei meinem letzten Besuch", sagte SOS-Ehrenpräsident Helmut Kutin und würdigte den Fortschritt der Renovierungsprojekts. "Es ist aber auch noch viel zu tun", sagte Kutin. Im zweiten Bauabschnitt soll jetzt die Sanierung der SOS-Familienhäuser abgeschlossen werden und auch die geplante Installation von Solaranlagen steht an.
Zufluchtsort während des Bürgerkriegs
Die Renovierung von SOS-Kinderdorf und Hermann-Gmeiner-Schule war dringend notwendig: Das tropische Klima und vor allem auch die Bürgerkriegsjahre (1989 bis 2003) haben den Gebäuden schwer zugesetzt. Während der Kämpfe in Monrovia leisten die SOS-Kinderdörfer Nothilfe, zeitweise fanden über 10.000 Flüchtlinge auf dem SOS-Kinderdorf-Gelände Zuflucht. Auch Klassenzimmer dienten damals als Notquartier.
Bildung und Wiederaufbau
Trotz vieler Fortschritte steht Liberia weiter vor gewaltigen Herausforderungen. Die Grund- und Sekundarschule des SOS-Kinderdorfs Monrovia bringt mit jedem Schuljahr Absolventen hervor, die zum Aufbau ihres Landes beitragen – so wie es sich Antoenette, Sarah, Melekeleh oder Frances vorgenommen haben.
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