Die Hungersnot in Somalia ist noch lange nicht abgewendet. Zwar habe sich die Lage durch die Hilfslieferungen etwas entspannt, doch immer noch drohe verheerendes Leid, sagt Ahmed Mohamed, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Somalia. Rund 800.000 Menschen im Krisenstaat am Horn von Afrika sind vom Hungertod bedroht, wie die Hilfsorganisation mitteilt. Das sind doppelt so viele wie noch im Februar.
Die Krise trifft vor allem die Schwächsten: 388.000 Kinder sind nach Schätzungen der SOS-Kinderdörfer akut mangelernährt. Rund 87.000 von ihnen seien bereits so ausgezehrt, dass nur eine sofortige Behandlung ihr Leben retten könne. "Die steigende Zahl von stark unterernährten Kindern ist alarmierend", sagt Mohamed. "Wir müssen viel mehr tun. Sonst könnte sich der Horror von 2011 wiederholen, als eine Hungersnot 125.000 Kindern das Leben gekostet hat."
Medizinische Hilfe für mangelernährte Kinder
Die SOS-Kinderdörfer sind bereits seit 1985 in Somalia aktiv: In zwei medizinischen Zentren erhalten mangelernährte Kinder und Frauen medizinische Hilfe. Durch mobile Einsatzteams werden auch Kinder und Familien in abgelegenen Gegenden mit wichtiger Hilfe erreicht. Außerdem steuert die Hilfsorganisation gemeinsam mit anderen Organisationen Gesundheits- und Ernährungsprogramme. Hier werden Kinder behandelt, die extrem vom Hunger geschwächt sind.