Sri Lanka, fünf Jahre nach dem Bürgerkrieg: Das Land ist noch tief gespalten. Das neu eröffnete SOS-Kinderdorf in Jaffna soll einen Beitrag zur Versöhnung leisten. Der Schauspieler Friedrich von Thun, ein langjähriger Unterstützer der SOS-Kinderdörfer, war dort kürzlich zu Besuch. Über seine Eindrücke spricht er im Radio-Interview.
Sonne, Bilderbuchstrände und schicke Hotels - diese Vorstellung haben viele von dem Inselstaat Sri Lanka. Doch es ist noch gar nicht lange her, dass in dem Urlaubsland ein grausamer Bürgerkrieg tobte.
Mehr als 25 Jahre lang bekämpften sich dort tamilische Rebellen und Regierungstruppen. Etwa 100.000 Menschen starben. Am 18. Mai ist es genau fünf Jahre her, dass der Bürgerkrieg ein Ende fand.
Von der Nothilfe zum Bau eines neuen Kinderdorfs
Die SOS-Kinderdörfer starteten 2009 ein Nothilfe-Programm und betreuten unbegleitete Kinder in dem riesigen Flüchtlingslager in Cheddikulam. In vielen Fällen gelang es, Verwandte der Kinder ausfindig zu machen und sie wieder mit ihren Familien zu vereinen.
Als die Regierung die Flüchtlingscamps Ende 2010 schloss, befanden sich noch knapp 80 Mädchen und Jungen in der Obhut des SOS-Nothilfe-Zentrums. Diese Waisen hatten keine Angehörigen mehr, die sich um sie hätten kümmern können. Um ihnen ein neues Zuhause zu geben, wurde der Bau eines neuen SOS-Kinderdorfs in Angriff genommen. Damit begann das langfristige Engagement der SOS-Kinderdörfer in Sri Lankas früherer Bürgerkriegsregion. 2013 konnte dann das Kinderdorf Jaffna im vergangenen Jahr endlich seine Pforten öffnen. 120 elternlose und verlassene Kinder aus dem Bürgerkriegsgebiet im Norden Sri Lankas finden dort ein liebevolles Zuhause.