15. Juni 2015 | NEWS

Tag des afrikanischen Kindes

Ein Gedenktag für alle Kinder Afrikas

Afrika - der zweitgrößte Kontinent der Welt kommt einfach nicht zur Ruhe. Der Kampf gegen Ebola ist noch nicht zu Ende, denn ein Impfstoff ist noch nicht gefunden und in einigen westafrikanischen Ländern sind Fälle von Neuerkrankungen aufgetreten.

 

Zwei Brüder im SOS-Kinderdorf in Mozambique Foto: Marcus Frendberg

Im Südsudan benötigen laut UN-Angaben mehr als 300.000 Menschen dringend Nahrung und Medizin, weil die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen unvermindert anhalten. Nigeria leidet unter der Gewalt der Terrorgruppe Boko Haram. Und das sind nur einige der Probleme in Afrika. Probleme, die besonders die Jüngsten der Gesellschaft, die Kinder, hart treffen. Am 16. Juni ist der "Tag des afrikanischen Kindes". An diesem Tag machen die SOS-Kinderdörfer weltweit auf die schwierigen Lebensbedingungen der Kinder in Afrika aufmerksam.
Der Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, Louay Yassin, über die Probleme von afrikanischen Kindern und wie die Entwicklungszusammenarbeit hilft.

 

 

Besonders Kinder leiden unter den schwierigen Lebensbedingungen in Afrika. Foto: Marcus Frendberg

Herr Yassin, wo sehen Sie die dringlichsten Probleme für Kinder auf dem afrikanischen Kontinent?

Ganz allgemein sind die Probleme vor allem Hunger und Mangelernährung, aber auch Krankheiten wie Malaria, Typhus oder Aids. Hinzu kommt eine fehlende Bildung und eine unsichere politische Lage oder Bürgerkrieg.
Wir nehmen nur mal das Beispiel Ebola: Die extrem armen Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea hatten sich gerade wirtschaftlich stabilisiert. Und dann kam die Seuche, durch die über 11.000 Menschen starben. Der Westen kam bei Ebola allerdings erst in die Gänge als auch Menschen hier krank wurden oder bedroht waren. Hätte man diesen Ländern schon viel früher unter die Arme gegriffen, dann hätte man vielen Menschen das Leben retten können, die starke Ausbreitung der Seuche verhindern und die Wirtschaft der Länder besser unterstützen können.

Nun leben auf dem Kontinent rund 1,1 Milliarden Menschen in 54 verschiedenen Ländern. Von dem einen Afrika zu sprechen ist doch eigentlich gar nicht möglich, oder?

Man kann Afrika nicht über einen Kamm scheren. Da gibt es extrem arme Länder wie Somalia, Liberia und Niger, die sehr stark unterstützt werden müssen.  Aber es gibt auch prosperierende Länder wie Ruanda, Kenia, Südafrika, Nigeria, usw. Afrika hat unglaubliches wirtschaftliches Potential. So liegt der Altersdurchschnitt in Afrika bei 20 Jahren. Das heißt den Afrikanern gehört eigentlich die Zukunft.

Waisenkinder in einem afrikanischen Flüchtlingscamp. Foto:Benno Neeleman

Ich nehme an, dass auch in Ländern mit positiver Entwicklung noch Unterstützung notwendig ist. Wo setzen Sie da an, um die Lebensbedingungen der Kinder zu verbessern?

Wir setzen bei all den Problemen an, die ich eingangs benannt habe. In den SOS-Kinderdörfern erhalten Waisen, die niemanden mehr haben, ein neues Zuhause. Dort, wo es keine Schulen  gibt, bauen wir welche und ermöglichen den Kindern Bildung und Zukunft. Dort, wo es keine Ärzte oder Kliniken gibt, sorgen wir für kostenlose medizinische Behandlung. Und dort, wo die Armut am schlimmsten ist, bekämpfen wir mit Aus- und Fortbildung, Mikrokrediten usw. Wichtig ist wirklich, dass die kommende Generation besser ausgebildet wird als die jetzige. Dann wird sich extrem viel bewegen und Afrika wird voran kommen.

Herr Yassin, herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Hintergrund: Tag des afrikanischen Kindes

Am 16. Juni 1976 demonstrierten tausende schwarze Schulkinder in Südafrika gegen die geplanten Änderungen des Schulunterrichts der Regierung. Auslöser des Aufstandes waren die Pläne des Bildungsministers, wonach Afrikaans, die Sprache der weißen Herrschaftsschicht, als verbindliche Unterrichtssprache eingeführt werden sollte. Hunderte Jungen und Mädchen wurden während der Proteste erschossen und über 1.000 Kinder verletzt. Der 16. Juni ist nicht nur ein Gedenktag an die toten Kinder in Soweto, sondern für alle Kinder in Afrika.

 

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