Ihre Eltern starben in den Fluten: Etwa 3000 Kinder haben Vater und Mutter durch den Tsunami verloren. Dies ist der aktuelle Informationsstand, nachdem die Schätzungen zur Zahl der Tsunami-Waisen in den vergangenen Monaten stark schwankte.
Die meisten Tsunami-Waisen leben nach wie vor in den Camps, Not-Unterkünften oder in Waisenhäusern. Derzeit konkretisieren sich die Planungen für drei neue SOS-Kinderdörfer, die verwaisten Kinder von Aceh aufnehmen werden. In Banda Aceh konnten jetzt erste Verträge zur Landübergabe an die SOS-Kinderdörfer unterzeichnet werden, die konkrete Projektierung kann damit beginnen. Bereits im März hat SOS ein Haus in Banda Aceh angekauft, das als provisorisches Sozialzentrum dient, von dem aus zahlreiche Unterstützungsprogramme für Kinder in den Zeltstädten organisiert werden. Nach der Fertigstellung des SOS-Kinderdorfes mit 15 Familienhäusern, einem SOS-Kindergarten, einem Sozialzentrum und einer kleinen Moschee soll dieses Gebäude als Jugendeinrichtung weitergeführt werden.
In der Stadt Meulaboh, von der das Epizentrum des Seebebens rund 150 Kilometer entfernt war, kamen durch die Flut am 26. Dezember schätzungsweise 40.000 Menschen ums Leben. Auch in dieser schwer getroffenen Stadt wird ein SOS-Kinderdorf für rund 120 Waisenkinder mit zusätzlichen Sozialeinrichtungen entstehen. Präsident Kutin hofft, in den kommenden Tagen die Grundstücksverhandlungen abschließen zu können.
Ein drittes SOS-Kinderdorf entsteht in Medan in Nordsumatra, der Nachbarprovinz von Nanggroe Aceh Darussalam. Ende Juli konnte ein geeignetes Grundstück gefunden werden, auf dem neben 15 Familienhäusern ein Kindergarten und eine Jugendeinrichtung entstehen werden, außerdem sollen Programme zur Unterstützung von Familien angeboten werden.