Ratgeber

Bodyshaming: Ratgeber für Eltern

"Dein Körper ist okay, wie er ist!" – Expertin gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder schützen können

Abwertende Kommentare über das Aussehen eines Menschen gab es schon immer. Doch der Schönheitswahn im Netz hat ein neues Level erreicht und trifft besonders Kinder und Jugendliche. Denn die sozialen Medien inszenieren nicht nur ein vermeintlich perfektes Körperbild, sie sind auch Bühne für Cybermobbing und Bodyshaming.

Foto: elisa photography/unsplash

Was ist Bodyshaming?

Wer den gängigen Schönheitsvorstellungen nicht entspricht, wird oft  beleidigt, gemobbt und ausgegrenzt. Bodyshaming bezeichnet die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Körpers. Fat-Shaming zielt auf mehrgewichtige Personen ab, während Skinny-Shaming schlanke Menschen trifft. Das Mobbing kann gravierende Folgen haben: geringes Selbstwertgefühl, Depressionen oder Essstörungen.

"Besonders für Kinder und Jugendliche wird diese Form des Mobbings – das so genannte Bodyshaming – zur Belastung und zwingt ihnen nicht selten ein völlig falsches Selbstbild auf", sagt Marie-Theres Schumi, Sozialpädagogin der SOS-Kinderdörfer in Österreich.

Die Expertin gibt Eltern Tipps: So können Sie ihre Kinder dabei unterstützen, ihr Aussehen zu akzeptieren und sich nicht durch abwertende Äußerungen verunsichern zu lassen.

#1 – Vielfalt leben

Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass alle Menschen verschieden sind. Schon vom Kleinkindalter an können Sie Ihrem Kind zeigen, dass jeder Mensch anders aussieht – und dies genau richtig ist. Bei Bedarf können Sie gemeinsam Kinderbücher lesen, die sich mit Vielfalt beschäftigen.

#2 – Innere Werte betonen

Machen Sie Ihrem Kind ehrliche Komplimente und halten Sie sich mit negativen Kommentaren zurück. Gut gemeinte Ratschläge wie "Die Hose solltest du eine Nummer größer tragen!", können verletzen und unbewusst wird Bodyshaming betrieben. Halten Sie sich generell mit Kommentaren über das Äußere Ihres Kindes zurück, wenn sie nicht gefragt werden und konzentrieren Sie sich auf innere Werte, Eigenschaften und Stärken Ihres Kindes. So lernt es, dass diese wichtiger sind als Äußerlichkeiten.

#3 – Widerstand leisten

Ermutigen Sie Ihr Kind, sich gegen Bodyshaming zu wehren und ergreifen auch Sie Partei. Konfrontieren Sie Personen, die Bodyshaming betreiben, und machen Sie Ihren Standpunkt klar.

Überprüfen Sie auch Ihr eigenes Verhalten ehrlich: Bewerten Sie oder Ihr Kind hin und wieder die Figur oder das Outfit anderer? Steuern Sie aktiv dagegen und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass jede Person aussehen kann, wie sie möchte und es anderen nicht zusteht, das zu bewerten.

#4 – Veränderungen respektieren und unterstützen

Oftmals möchten Kinder und Jugendliche an ihrem Aussehen etwas ändern, zum Beispiel eine Typveränderung machen oder sportlicher werden, um sich selbst wohler zu fühlen. Wichtig dabei ist, darauf zu achten, dass dieser Wunsch nicht krankhaft wird und beispielsweise zur Magersucht führt. Seien Sie achtsam, wenn Ihr Kind sich verändern möchte, und nehmen Sie daran teil, damit Sie frühzeitig krankhafte Verhaltensänderungen bemerken.

#5 – Vorbild sein

Seien Sie Vorbild. Wenn Sie selbst ständig mit Ihrem Aussehen hadern, überträgt sich dies auf Ihr Kind. Versuchen Sie, Ihren Körper so zu akzeptieren, wie er ist, dann können Sie diese Haltung auch an Ihr Kind weitergeben.

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