Geschichte

100 Kinder in die Schule

Projekt der SOS-Kinderdörfer in Ghana

In der ghanaischen Stadt Zuozugu können es sich viele Familien nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die SOS-Kinderdörfer haben deshalb ein Projekt gestartet, um über 100 Mädchen und Jungen den Schulbesuch zu ermöglichen. Auch die 15-jährige Adwoa erhält so Unterstützung – zuvor hätte sie fast schon aufgegeben.

Lernen statt Lasten tragen: Das SOS-Projekt "100 Kinder in die Schule" holte Adwoa (15) von der Straße.

Eigentlich ging die 15-jährige Adwoa gerne in die Schule, aber trotzdem wurde es von Monat zu Monat schwerer für sie. Seit ihre Mutter vor vier Jahren gestorben war, lebte sie bei ihrer Tante Mamme, die in ihrem Heimatort Zuozugu nahe der Stadt Tamale im Norden Ghanas einen kleinen Straßenimbiss betrieb und damit kaum genug Geld verdiente, dass sie über die Runden kamen.

Mamme tat alles dafür, dass Adwoa weiter zur Schule gehen konnte, aber es war schwer. Also musste Adwoa mitverdienen: Als Lastenträgerin brachte sie den Menschen ihre Einkäufe oder Wasserflaschen nach Hause. Und während sich ihre Klassenkameraden Gedanken darüber machten, was sie wohl später einmal werden würden, fragte sich Adwoa, ob es überhaupt noch Sinn machte, weiter den Unterricht zu besuchen. Oft war sie müde, nie hatte sie Zeit zu lernen oder ihre Schulaufgaben zu machen. Wäre da nicht das Versprechen gewesen, hart für die Schule zu arbeiten, das sie ihrer Mutter kurz vor deren Tod gegeben hatte, und wäre da nicht ihre Tante gewesen, die sie immer wieder anspornte, hätte sie wohl aufgegeben.

Schulmaterialien für Kinder aus den ärmsten Familien

Bücher, Hefte, eine Schuluniform: Oft braucht es nicht viel, um Kindern aus armen Familien den Schulbesuch zu ermöglichen.

Dann wurde Adwoa in das Programm "100 Kinder in die Schule" der SOS-Familienhilfe Tamale aufgenommen, das speziell für Jungen und Mädchen wie sie entwickelt worden ist: Für Kinder aus den ärmsten Familien, die es sich nicht leisten können, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Zwar ist die Schulbildung in Ghana kostenlos, aber allein die Schulmaterialien und die Uniform sind für viele Familien unerschwinglich.

Adwoa und die anderen ausgewählten Kinder – am Ende wurden es sogar 120 – erhielten eine Grundausstattung. Unter ihnen waren viele, die bisher noch nie in der Schule gewesen waren.

Sechs neue Klassenzimmer für die örtliche Schule

Um sicherzustellen, dass sie alle tatsächlich Platz in der einzigen Schule Zuozugus fanden, baute SOS mit Unterstützung lokaler Partner sechs weitere Klassenzimmer. Und damit der Schulbesuch der Kinder auf einer stabilen Basis stand, erhielten auch Tante Maame und andere Eltern und Angehörige Hilfe, wurden ermutigt, sich Spargemeinschaften anzuschließen, bekamen Unterstützung beim Umgang mit Geld, bei der Kinderbetreuung oder der Erziehung.

Adwoa geht jetzt wieder gerne zur Schule. Sie sagt: "Meine Mutter und Tante Maame haben immer wieder zu mir gesagt, wie wichtig eine Ausbildung ist, damit ich es später einmal besser habe. Jetzt kann ich es schaffen."

 

Bildung für Kinder in Not

Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft: Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie Kindern in Not den Schulbesuch und eine Berufsausbildung.

 

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