So ist unser Leben im Kinderdorf

SOS-Kinder aus aller Welt erzählen

In den SOS-Kinderdörfern wachsen elternlose oder verlassene Kinder liebevoll in einer SOS-Familie auf. Die meisten dieser Kinder hatten keinen einfachen Start ins Leben. Nico, Yola, Alphia und Xiaobi aus verschiedenen SOS-Kinderdörfern erzählen, wie es ist, in einer SOS-Familie groß zu werden.

Nico, 12 Jahre – SOS-Kinderdorf Tacloban, Philippinen  

"Ich lebe im SOS-Kinderdorf seit ich zehn Jahre alt bin. Dort fühle ich mich sehr wohl. Ich kam ins SOS-Kinderdorf Tacloban, nachdem meine Mutter und zwei meiner Geschwister bei dem schweren Taifun Haiyan gestorben sind. Die Anfangszeit war nicht leicht für mich. Ich vermisste meine Familie. Aber nach einiger Zeit fand ich Zutrauen zu meiner SOS-Mutter Nanay Beth. Es ist schön, in einer Familie mit vielen Kindern groß zu werden, denn es ist immer jemand zum Spielen da. Ich versuche, gut in der Schule zu sein, denn mein Traum ist es, eines Tages Arzt zu werden."

Yola, 19 Jahre – SOS-Kinderdorf Owu-Ijebu, Nigeria

Yola mit ihrer SOS-Mutter Gertrude und einer kleinen Schwester in der Küche ihres SOS-Hauses im Kinderdorf Owu-Ijebu in Nigeria. Foto: Stefan Heunis

"Ich hatte keinen leichten Start ins Leben, denn ich wurde mit deformierten Beinen geboren. Meine Mutter ließ mich als Baby im Krankenhaus einfach zurück. Zum Glück kam ich damals ins SOS-Kinderdorf Owu-Ijebu. Meine SOS-Mutter Gertrude kümmerte sich liebevoll um mich. Ich wuchs mit meinen SOS-Geschwistern auf, ging zur Schule und spielte danach mit anderen Kindern. Leider konnte ich, wegen meiner Prothese am linken Bein, nicht so schnell rennen, Fußball spielen oder auch klettern, wie die Anderen. Manche Kinder in der Schule haben sich deswegen über mich lustig gemacht. Geholfen hat mir meine SOS-Mutter. Sie hat an mich geglaubt und hat mir gezeigt, dass ich andere Dinge gut kann: Trommeln, Klavier spielen und Singen. Das mache ich oft, auch gemeinsam mit meinen SOS-Geschwistern. Jetzt bin ich erwachsen und möchte bald studieren. Doch meine SOS-Familie zu verlassen wird mir schwer fallen."

Alphia, sechs Jahre – SOS-Kinderdorf in Monrovia, Liberia

Alphia hat mittlerweile Zutrauen zu ihrer SOS-Mutter gefunden. Foto: Simon Tokpohozin

"Ich kam gemeinsam mit meinem kleinen Bruder ins Kinderdorf in Monrovia. Ich war vier, mein Bruder war noch ein Baby. Ich war sehr traurig, denn meine Eltern waren kurz zuvor durch das Ebola-Virus gestorben. Meine SOS-Mutter Waletor tat alles, um uns aufzumuntern. Sie erzählte uns immer viele lustige, aber auch spannende Geschichten. Ich fand es auch toll, dass ich plötzlich so viele neue SOS-Geschwister hatte. Es tat einfach gut, mit ihnen zu spielen. Nach ein paar Wochen fühlte ich mich schon richtig wohl im Kinderdorf und in meiner SOS-Familie. Nach der Schule spiele ich gerne mit den anderen Kindern Fußball. Außerdem singe ich im Chor. Gerne möchte ich später eine bekannte Sängerin werden."

Xiaobi, 16 Jahre – SOS-Kinderdorf in Chengdu, China

Xiaobis SOS-Mutter weiß immer Rat. Xiaobi wächst seit ihrem fünften Lebensjahr im Kinderdorf Chengdu in China auf. Foto: SOS-Archiv

"Es ist schön jemanden zu haben, der immer für einen da ist. Meine SOS-Mutter ist so jemand. Sie hilft mir bei allen Problemen, die ich habe. Das ist mir erst kürzlich wieder bewusst geworden. Ich musste sehr viel für meine Aufnahmeprüfung an der Universität lernen und war die ganze Zeit gestresst und konnte auch nicht gut schlafen. Ich war völlig fertig mit den Nerven. Meine SOS-Mutter erkannte das und kümmerte sich in ihrer liebenswerten Art um mich. Sie legte in den CD-Spieler Entspannungsmusik ein, sie las mir aus meinem Lieblingsbuch vor und kochte mir heiße Milch vor dem Schlafengehen. Das half mir sehr. Außerdem redete sie mir gut zu und motivierte mich. Als die Universität mir mitteilte, dass ich bald studieren kann, umarmte mich meine SOS-Mutter sehr lange. Sie hatte Freudentränen in den Augen. Danach feierten wir mit der ganzen SOS-Familie."

Video: So helfen die SOS-Kinderdörfer

 

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