Seit Ende 2020 herrscht Krieg in Äthiopien. Die Eskalation des Konfliktes zwischen den Truppen der Regionalregierung von Tigray und der Zentralregierung hat auf weite Teile des Landes übergegriffen. In der Region Tigray explodierten die Preise, das Bankensystem brach zusammen. Was mit Hilfstransporten der Vereinten Nationen ab und zu durchkommt, reicht nicht aus.
Vielerorts herrschen Unterernährung und Hunger, denn die extreme Dürre und die Heuschreckenplage 2021 führten zu massiven Ernteausfällen. Nicht funktionierende Märkte und hohe Lebensmittelpreise verschärfen die dramatische Situation zunehmend.
In seiner jüngsten Analyse globaler Nahrungsmittelkrisen geht das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) davon aus, dass Äthiopien durch das Zusammenwirken von eskalierender Gewalt, anhaltender Dürre und makroökonomischer Instabilität eine der schwersten Ernährungskrisen der Welt bevorsteht.