Der Krieg in der Ukraine dauert unvermindert an. Das Ausmaß der Zerstörungen und die humanitäre Lage im Land sind katastrophal. Die Menschen sind verzweifelt, Millionen fliehen. Kinder und Familien brauchen Hilfe, in der akuten Not - aber auch auf lange Sicht.
Jetzt spenden!
Der Krieg in der Ukraine trifft die Menschen mit unerbittlicher Härte. Schätzungen zufolge sind 18 Millionen Ukrainer – fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes – von dem Konflikt betroffen. Über 4,9 Millionen Menschen sind bereits ins Ausland geflüchtet, davon mehr als 2,8 Millionen nach Polen, weitere 2,5 Millionen in verschiedene osteuropäische Länder. Ca. 7,1 Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Man schätzt, rund die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder.
Die Lage im Land ist katastrophal. Beschuss und Bombardierungen halten unvermindert an. Tausende Zivilisten werden getötet oder verletzt. Infrastruktur, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen sind zerstört. In den umkämpften Gebieten müssen viele Menschen unter verheerenden Bedingungen in Luftschutzkellern ausharren. Strom und Wasserversorgung fallen aus, Lebensmittel werden knapp, auch die medizinische Versorgungslage wird immer schlechter. In überfüllten Schutzräumen und Notunterkünften für Geflüchtete droht der Anstieg von Infektionskrankheiten, darunter auch Covid-19. Viele Kinder und Erwachsene leiden auch unter psychischen Folgen durch die Erfahrung von Gewalt und Flucht.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der SOS-Kinderdörfer stehen Kindern und Familien in der Ukraine und in den Nachbarländern bei.
Umfangreiche Hilfsmaßnahmen
Sofort nach Kriegsausbruch startete die humanitäre Hilfe der SOS-Kinderdörfer:
- Transport in sichere Gebiete
- Unterbringung in angemieteten Unterkünften oder in SOS-Kinderdorf Einrichtungen in benachbarten Ländern
- Lebensmittel, Hygieneartikel und Decken
- medizinische Hilfe
- psychosoziale Unterstützung nach Stress und Schock
Die Hilfsmaßnahmen müssen stetig an die sich verändernde Situation angepasst werden. Neben akuter Soforthilfe werden betroffene Familien auch langfristig unterstützt.
In Lviv haben die SOS-Kinderdörfer gemeinsam mit einer lokalen Hilfsorganisation einen "Mutter-Kind-Raum" eröffnet. Mütter mit Babies und Kleinkindern erhalten hier Babynahrung und andere Hilfsgüter, einen Rückzugsort zum Stillen oder zum Spielen sowie Beratung für Schwangere oder Mütter mit Neugeborenen. Foto: Viktoria Gudova
So helfen die SOS-Kinderdörfer in der Ukraine
- Nach Kriegsbeginn wurde sofort mit Evakuierungsmaßnahmen begonnen, um Kinder und Familien aus den ukrainischen SOS-Kinderdörfern aus der Region Luhansk und Brovary (Kiew) in unseren Einrichtungen im benachbarten Polen unterzubringen.
- In Zusammenarbeit mit zwei lokalen Hilfsorganisationen konnten die SOS-Kinderdörfer bereits tausende Menschen, die innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind, unterstützen: mit Wasser, Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Transport und Notunterkünften.
- Rund 200 sozial schwache Familien aus der Region Luhansk erhalten finanzielle Unterstützung für den Kauf von Wasser und Lebensmitteln vor Ort. Die Hilfe soll auf mehr als 1.000 weitere Familien ausgedehnt werden.
- Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen koordinieren die SOS-Kinderdörfer die Evakuierung von Kindern aus Heimen in Charkiw, Berdjansk und Slawjansk. In Kooperation mit dem ukrainischen Netzwerk für Kinderrechte wurde eine Hotline eingerichtet, die Pflegefamilien und Sozialarbeitenden psychologische Unterstützung bietet.
Serhii Lukashov, der Leiter der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine betont: "Wir versuchen alles, um in dieser desaströsen Situation so viel Hilfe zu leisten wie möglich. Unser Ziel ist es, dass unsere Kinder ohne Angst aufwachsen – und ohne Hass."
Jetzt helfen!
Die Kinder, die in den polnischen SOS-Kinderdörfer angekommen sind, können die traumatischen Erlebnisse hinter sich lassen. Foto: SOS-Kinderdörfer Polen
Ein vorübergehendes Zuhause für geflüchtete Kinder und Familien in Polen
- In den drei polnischen SOS-Kinderdörfern in Biłgoraj, Kraśnik und Karlino werden derzeit 128 Kinder und mehr als 30 Erwachsene, die aus den ukrainischen SOS-Projekten evakuiert wurden, angekommen.
- Die Familien werden versorgt und auch psychologisch betreut.
- In der sicheren Unterkunft und der Gemeinschaft der SOS-Kinderdörfer können die Kinder wieder Halt und Normalität finden.
Erfahren Sie mehr über die aktuelle Situation und die Hilfe im Video:
Weitere Maßnahmen
- Auch in anderen europäischen Ländern bieten SOS-Kinderdörfer Schutz und Unterkunft für Geflüchtete. Nach Rumänien sind mittlerweile auch in Tschechien, Ungarn, Lettland, Litauen, Italien, Österreich und Belgien Schutzsuchende in unseren Einrichtungen angekommen. Weitere werden Aufnahmen werden folgen.
- Neben der Erstversorgung erhalten die Familien auch psychosoziale Beratung, pädagogische Unterstützung und Hilfe beim Zugang zu Gesundheitsdiensten und rechtlicher Beratung. Derzeit betreuen wir insgesamt 526 Kinder und 230 Erwachsene.
Lesen Sie dazu auch unser Interview mit Müttern aus der Ukraine.
- Darüber hinaus setzen sich die SOS-Kinderdörfer auch für den rechtlichen Schutz von unbegleiteten oder elternlosen Kindern auf der Flucht ein. In Deutschland wurde von SOS-Kinderdorf eine Meldestelle für Kinder- und Jugendgruppen aus ukrainischen Waisenhäusern und Kinderheimen eingerichtet.
Einblicke in die Situation vor Ort
Düstere Aussichten für Kinder
Die Sorge des Leiters der ukrainischen SOS-Kinderdörfer gilt vor allem den Kindern. Er fürchtet, dass auch Kinder verletzt und getötet werden, ihre Eltern und Geschwistern verlieren. Auch droht Hunger und ein Zusammenbruch der medizinischen Versorgung, Schulunterricht wird lange ausfallen. "Der Krieg schafft eine traumatisierte Generation. Wir haben das bereits in der Ostukraine erlebt. Die Kinder dort leben seit acht Jahren mit dem Krieg. Sie leiden unter Panikattacken und schwersten Depressionen. Das droht jetzt im ganzen Land", sagte er in einem Interview.
Helfen Sie mit, dass ukrainische Kinder und Familien schnell und konkret Hilfe erhalten!
Experten warnen schon jetzt: Der Krieg in der Ukraine wird auch Auswirkungen auf Kinder und Familien in der ganzen Welt haben. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Dimensionen unserer humanitären Hilfe.
- Mit 30 Euro stellen Sie einer Familie ein Lebensmittelpaket zur Verfügung
- Mit 45 Euro statten Sie ein Baby einen Monat lang mit Windeln aus
- Mit 100 Euro schenken Sie Jugendlichen gute Kleidung und Schuhe
Hilfe für Kinder in der Ukraine
Schutz, Nahrung, Betreuung: Helfen Sie Kindern und Familien, die durch den Kriegsausbruch um ihr Leben fürchten müssen.