02. Dezember 2019 | PRESSEMITTEILUNG

Drohende Katastrophe in Simbabwe

Zum Beginn der Klimakonferenz in Madrid (2. Dezember) warnen SOS-Kinderdörfer vor nie dagewesener Hungersnot

Harare – Zum Beginn der Klimakonferenz in Spanien, haben die SOS-Kinderdörfer mit eindringlichen Worten ein entschlosseneres Handeln der internationalen Staatengemeinschaft gefordert. Die „verheerenden Folgen“ der Erderwärmung seien vor allem für die Menschen in Afrika schon heute eine „Frage von Leben und Tod.“

Als aktuelles Beispiel führt die Hilfsorganisation Simbabwe an. Der afrikanische Krisenstaat stehe vor einer nie da gewesenen Hungersnot. Ursache sei eine der schlimmsten Dürren der vergangenen Jahre. „Bereits jetzt leiden 3,5 Millionen Menschen an Lebensmittelknappheit. Etliche sind bereits unterernährt. Zwischen Januar und März dürften sich die Zahlen noch weiter erhöhen: Die Hälfte aller Einwohner Simbabwes, 5,5 Millionen Menschen, werden dann zu wenig zu essen haben, darunter 2,6 Millionen Kinder. Eine so fürchterliche Dürre haben wir hier noch nie erlebt“, sagt Addmore Makunura, Leiter der Organisation in Simbabwe. Ohne intensive humanitäre Unterstützung seien zahlreiche Menschen vom Hungertod bedroht. „Kinder sind besonders gefährdet, weil sie kaum Reserven haben, um eine solche Mangelsituation zu überstehen“, sagt Makunura.

Die Trockenheit habe dazu geführt, dass weniger Lebensmittel produziert werden konnten, der Grundwasserspiegel sei viel zu niedrig, was zu empfindlichen Ernteeinbußen führe. Entsprechend gingen die Lebensmittelpreise Monat zu Monat rapide in die Höhe. „Zehn Kilo Maismehl haben noch im Februar 8,5 Simbabwe Dollar gekostet, im August schon 28. Das kann sich keiner mehr leisten“, sagt Makunura. Die Trockenheit bedrohe nicht nur die Menschen, sondern auch das Vieh, unzählige Tiere seien bereits verendet.

Dass sich seit einigen Jahren die extremen Wetterphänomene in seinem Land mehren, führt Makunura auf den Klimawandel zurück. Auch Nachbarländer wie Malawi und Mosambik seien von Dürre betroffen und am Horn von Afrika hätten Äthiopien, Somalia und Kenia mit Lebensmittelknappheit aufgrund von Trockenheit zu kämpfen. Nötig sei nun ein „entschiedenes Handeln“, kurzfristig um die Menschen vor dem Hungertod zu bewahren, langfristig, um die Folgen des Klimawandels abzumildern.

„Oberstes Gebot ist es jetzt, den akut gefährdeten Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen.“ Langfristig sei es wichtig, die Bauern dabei zu unterstützen, alternative Bewässerungssysteme aufzubauen, sich auf die veränderte Lage einzustellen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Schwankungen zu stärken.

Die SOS-Kinderdörfer unterstützen notleidende Kinder in Simbabwe seit Jahrzehnten und helfen Familien dabei, dauerhaft eine eigenständige Existenz aufzubauen. Dazu gehört auch die Entwicklung und der Einsatz von nachhaltigen und klimaresistenten Formen der Landwirtschaft.

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