05. August 2020 | PRESSEMITTEILUNG

Explosion von Beirut: "Schlimmer als im Krieg"

SOS-Kinderdörfer starten Nothilfemaßnahmen vor Ort

Beirut - Bereits vor der Coronakrise und der Explosion in der Hauptstadt lebten Familien und Kinder im Libanon am Abgrund: Die Wirtschaft vor dem Kollaps, die medizinische Versorgung und die Nahrungsmittelsicherheit schlecht, viele von Armut und Hunger bedroht. "Aber die Explosion lässt eine ohnehin dramatische Lage eskalieren. Der Schock der Menschen in Beirut sitzt tief. Die Lage ist fragil und sie wissen nicht was sie als nächstes erwartet, weil der Grund für die Explosion nicht klar ist: Unruhen, weitere Explosionen oder sogar Krieg? Die Menschen sind doch schon durch den langen Bürgerkrieg vorbelastet", sagt Afifa Arsanios Dirani, Präsidentin der SOS Kinderdörfer im Libanon.

"Unsere größte Sorge gilt den Familien und Kindern, die in Hafennähe und im Stadtgebiet leben. Die Explosion hat die Menschen hier in tiefe Unsicherheit gestürzt. Das müssen sie zusätzlich zur schweren ökonomischen Krise, Flüchtlingen und den COVID-Maßnahmen erst einmal verkraften - der Libanon ist für diesen weiteren Schlag nicht gewappnet", so Arsanios Dirani weiter.

Die SOS-Kinderdörfer sind seit Jahrzehnten im Libanon aktiv. Dennoch sagt Arsanios Dirani: "Wir haben den Bürgerkrieg in Beirut erlebt. Die Straßenschlachten und Bomben. Aber eine Explosion wie diese noch niemals."

Die Helfer eruieren aktuell die Lage vor Ort, um betroffenen Familien und Kindern schnell und effizient helfen zu können. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Wir werden Notunterkünfte errichten, die Versorgung von Familien, die bei der Explosion alles verloren haben, sicherstellen und psychologische Hilfe leisten, wenn nötig", sagt Arsanios Dirani. Spätestens nächste Woche solle die Nothilfe beginnen. "Der Libanon ist schwer angeschlagen, auch wir können nicht allen helfen. Deshalb werden wir uns auf das besinnen, was wir am besten Können - Familien und Kinder beschützen."

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