24. September 2019 | PRESSEMITTEILUNG

Hohe Geburtenrate verschärft die wirtschaftliche Not in Afrika

Kampala – In Afrika können Millionen Frauen ihr Recht auf Verhütung nicht wahrnehmen. Zudem werden viele junge Frauen nicht ausreichend aufgeklärt. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Weltverhütungstag (26. September) hin.

„Fehlende Verhütung und Aufklärung sind zwei der wichtigsten Faktoren des starken Bevölkerungszuwachses in Afrika“, sagt Olive Lumonya, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Uganda. In Afrika werden im Jahr 2050 nach Angaben des UN-Bevölkerungsfonds rund 2,5 Milliarden Menschen leben – doppelt so viele wie heute.

„Verhütung ist ein echter Wirtschaftsfaktor“, erklärt Lumonya. In vielen Ländern in Afrika gebe es seit Jahren einen ermutigenden Wirtschaftsaufschwung. Dieser werde aber oft durch die hohen Geburtenraten zunichtegemacht. Und so könnten selbst die Länder mit Aufschwung viele Kindern nicht ernähren, ausbilden und ihnen eine Zukunft bieten. „So wachsen Armut und Unzufriedenheit in diesen Ländern.“

Schon jetzt sei diese Auswirkung klar zu erkennen, sagt Lumonya: „Schulen sind überfüllt, viele Jugendliche arbeitslos und auch in unseren Kinderdörfern werden immer mehr Kinder abgegeben – wenn wir sie nicht aufnehmen können, werden sie zu Straßenkindern.“ Die geburtenreichsten Länder sind Niger, Somalia, die Demokratische Republik Kongo, Mali, Tschad, Burundi, Angola, Uganda und Nigeria. Eine Frau bekommt hier durchschnittlich fünf bis sieben Kinder.

Familienplanung und Verhütung sind Themen in vielen Programmen der SOS-Kinderdörfer in Afrika: „Wenn wir in unseren Programmen für arme Familien ein Mindestmaß an wirtschaftlichem Wohlstand schaffen, sinkt die Zahl der Geburten sehr schnell“, sagt Lumonya. In Uganda werden in den Hilfsprogrammen gezielt auch junge Frauen psychologisch gestärkt, um selbstbewusst ihren Männern gegenüberzutreten. In Somalia gibt es Bemühungen, den Frauen den Zugang zu Verhütungsmitteln zu erleichtern. In Regionen, wo die Bevormundung durch Männer sehr stark ist, sind auch „unsichtbare“ Verhütungsmethoden wie Dreimonatsspritze oder das „Kondom für die Frau“ wichtige Themen.

Eine besondere Aufklärungskampagne führen die SOS-Kinderdörfer im Niger durch: Im Land beliebte und berühmte Ringer-Stars halten nach erfolgreichem Kampf ein Kondom in die Kamera und werben für die Präservative als Schutz vor Aids und Mittel der Familienplanung.

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