Die Zielsetzungen der weltweit 257 Sozialzentren der SOS-Kinderdörfer sind sehr unterschiedlich und werden von den örtlichen Bedürfnissen und den im Land verfügbaren sozialen Einrichtungen bestimmt. Im Wesentlichen geht es darum, Familien, und im besonderen Frauen und Kindern, die in Gemeinschaften rund um das SOS-Kinderdorf leben, zu helfen, nach und nach der Armut zu entkommen, und jungen Menschen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit Hilfestellung zu leisten.
Verhindern, dass Kinder im Stich gelassen werden
Hilfe zur Selbsthilfe für Gemeinschaften
Unterstützung für junge Menschen
Verhindern, dass Kinder im Stich gelassen werden
Die SOS-Kinderdörfer sind davon überzeugt, dass es das Beste für ein Kind ist, in seiner eigenen biologischen Familie aufzuwachsen, vorausgesetzt, dass dadurch die psychische und physische Gesundheit des Kindes nicht gefährdet wird. Die SOS-Sozialzentren bemühen sich daher darum, Eltern, die Probleme haben, ihr Leben zu meistern, Unterstützung anzubieten, damit die Kinder weiterhin in der schützenden Welt ihrer eigenen Familien aufwachsen können.
Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Sozialzentren der SOS-Kinderdörfer außerhalb Europas ist die Berufsausbildung für Mütter, die zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen müssen. Die angebotenen Programme sind auf die Anforderungen des Marktes vor Ort zugeschnitten und reichen vom Lese- und Schreibunterricht über Schneidern und Backen bis zur Tierzucht. Ziel ist es, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und ihnen ein regelmäßiges Einkommen zu sichern, damit sie sich selbst und ihre Kinder besser versorgen können. An vielen Orten haben Frauen damit begonnen, mit Hilfe von Startkrediten ihre eigenen Kleinunternehmen zu gründen.
Tagesbetreuungseinrichtungen oder Kindergärten sorgen für die Vorschulerziehung von Kindern von AlleinerziehInnen oder aus verarmten oder zerrütteten Familien. "Jetzt werden unsere Kinder im Sozialzentrum der SOS-Kinderdörfer entsprechend betreut. Davor spielten sie auf der Straße oder waren zu Hause eingesperrt, ohne jemanden zu sehen," erzählt eine junge berufstätige Mutter in Bolivien, die von den Leistungen, die die SOS-Kinderdörfer für Familien anbietet, profitiert.
Einige Sozialzentren umfassen ferner Übergangsheime für kleine Kinder, die nicht bei ihren Eltern leben können und vorübergehend ein Zuhause brauchen.
Hilfe zur Selbsthilfe für Gemeinschaften
Die Sozialzentren der SOS-Kinderdörfer sind in eine Vielzahl von Projekten eingebunden, die die wirtschaftlichen und beruflichen Aussichten sowohl des Einzelnen als auch von Bevölkerungsgrüppen innerhalb örtlicher Gemeinden verbessern sollen. Gleichzeitig wird auch von den Begünstigten ein aktiver Beitrag zu den Programmen erwartet, um einer langfristigen Abhängigkeit entgegenzuwirken.
In Lateinamerika zum Beispiel unterstützen und erleichtern die Sozialzentren der SOS-Kinderdörfer die Schaffung sogenannter "hogares comunitarios". Man möchte damit erreichen, dass die Familien vor Ort kleine Gruppen bilden und dass jede Gruppe zehn bis 15 Kinder betreut, während deren Eltern zur Arbeit gehen. In diesem Fall übernehmen die SOS-Kinderdörfer die Rolle eines Beraters in Erziehungsfragen und stellt für die Kinder nahrhafte Mahlzeiten zur Verfügung.
Außerdem wird Beratung in medizinischen und sozialen Belangen und in Fragen betreffend Arbeitsplatz, Hygiene, Ernährung und Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt. Viele Zentren bieten auch Beratungsstellen und Bibliotheken sowie medizinische Versorgung in Gesundheitszentren oder Kliniken.
Unterstützung für junge Menschen
In Europa sind Ausrichtung und Schwerpunkt der Sozialzentren der SOS-Kinderdörfer anders gelagert. Sie bieten Beratung und Therapie für Familien und junge Leute; begleitete Jugendwohngemeinschaften und Freizeitprogramme bieten einen neuen Anfang und Unterstützung für jene Jugendlichen, die auf ihrem Weg in die Selbständigkeit mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
Ferner tragen unsere Sozialzentren, wo auch immer sie ihren Standort haben, dazu bei, die SOS-Kinderdörfer umfassend in die örtlichen Gemeinschaften zu integrieren und sie zu offenen Häusern für gegenseitige Unterstützung zu machen.