Zwei Männer für alle Fälle 

Patricio und Antonio sind eine echte Rarität in Argentinien: Sie haben als SOS-Kinderdorfväter ihre Berufung gefunden.  

Seit fünf Jahren tragen Patricio und Antonio jeweils für ein Haus in ihrem SOS-Kinderdorf Verantwortung. Inzwischen kann sich dort niemand mehr den Alltag ohne die Männer vorstellen. Doch als die beiden ihren Job als Kinderdorfvater aufnahmen, war das noch eine ziemliche Neuheit – denn Patricio und Antonio sind die ersten, die einen Job ausführen, der traditionell den Frauen vorbehalten war.  

Patricio lernt von den Kindern

Patricio, ursprünglich Kunstlehrer, hat schon immer mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Seine Erfahrungen als Lehrer führten ihn schließlich zu seinem Job bei den SOS-Kinderdörfern. „Es ist etwas ganz Anderes, hier musst du immer hundert Prozent geben: Du musst immer auf dem Laufenden sein, jeden Tag von früh bis spät. Es ist anstrengend, aber es ist auch eine sehr lohnende Arbeit. Und am Ende des Tages bin ich meist derjenige, der das meiste gelernt hat", sagt er. Man merkt ihm an, dass er mit Leidenschaft bei der Sache ist, dass er alles für seinen Job und die Kinder in seiner Obhut gibt. 

Vom Koch zum SOS-Kinderdorfvater

Antonio ist gelernter Koch, so dass es in seinem Haus nie an gutem Essen mangelt. Er kommt aus Bolivien und bringt oft Bräuche mit nach Hause, die den Kindern völlig fremd sind. "Ich versuche immer, ihnen das Beste zu geben, sie mit neuen Dingen bekannt zu machen und ihren Geschmack zu erweitern. Und gleichzeitig lerne ich hier auch neue Lebensmittel kennen", sagt Antonio. 

Geschlechterstereotypen aufweichen

In einer Gesellschaft, die zunehmend einige Geschlechterstereotypen in Frage stellt, ist es ein sehr wichtiger Schritt, den Männern die Möglichkeit zu geben, in der Kinderbetreuung zu arbeiten. "Am Anfang war es etwas Neues, es gab eine Zeit, in der ich Tante genannt wurde", erzählt Antonio lachend. Aber schnell gewöhnten sich die Kinder an den Mann im Haus. "Ich glaube, dass die männliche Präsenz notwendig ist. Besonders für die Jungen bin ich ein wichtiges Vorbild", ist Patricio überzeugt. 

Was anfangs ein Test war, hat sich als Erfolg erwiesen. Die beiden Männer bringen eine ganz andere Perspektive, einen anderen Betreuungsstil und ein anderes Verständnis für die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen mit, die in den SOS-Kinderdörfern aufwachsen. Nicht nur die Kinder, mit denen sie zusammenleben, sondern auch ihre Kolleginnen haben Antonio und Patricio tief in ihre Herzen geschlossen. 

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