Indigene Familien in Lateinamerika

Teilhabe statt Ausgrenzung: Die SOS-Kinderdörfer engagieren sich für indigene Völker und Familien

Indigene Kinder und Familien werden in Lateinamerika immer noch benachteiligt und ausgegrenzt. Erfahren Sie mehr über Projekte der SOS-Kinderdörfer in Guatemala, Kolumbien oder Peru.

Es sind vor allem indigene Kinder, die in unseren südamerikanischen SOS-Kinderdorf-Familien leben, und es sind zumeist indigene Familien, die in unseren Projekten der Familienstärkung Hilfe finden. Anhand der drei Arbeitsfelder Bildung, Kultur und Gesundheit zeigen wir auf, mit welchen Herausforderungen indigene Familien zu kämpfen haben. Und wie wirksam die Programme der SOS-Kinderdörfer sind, einen echten Wandel im Leben dieser Menschen herbeizuführen, damit Kindern das Wichtigste im Leben erhalten bleibt: ihre Familie.

 

Hilfe für Kinder in Not

Handeln, bevor Kinder auf der Straße landen: Die SOS-Kinderdörfer unterstützen Familien, damit Eltern ihren Kindern aus eigener Kraft eine Perspektive bieten können.

 

Die SOS-Kinderdörfer in Südamerika: Einsatz für die Entrechteten

Südamerika ist ein Kontinent voller Gegensätze: Das betrifft die Landschaften und Kulturen ebenso wie den Bildungsstand und den Lebensstandard der Menschen. Einer zahlenmäßig geringen Oberschicht stehen Millionen von Familien gegenüber, die ums tägliche Überleben kämpfen. Für sie begannen die SOS-Kinderdörfer in den 1960er Jahren mit ihrem Engagement im südlichen Amerika.

Ab 1964/65 entstanden in Ecuador, Uruguay und Chile fast zeitgleich die ersten SOS-Kinderdörfer. Im Laufe der 1970er Jahre konnte sich Hermann Gmeiners Idee dann in ganz Südamerika durchsetzen. Heute laufen SOS-Programme von Mexiko, ganz im Norden des Kontinents, bis hinunter nach Chile und Argentinien im äußersten Süden. Armut raubt Kindern die Familie Armut ist eine der Hauptursachen, weshalb Kinder in Südamerika ihr Zuhause verlieren. Die über Generationen vererbte Armut wird definiert durch fehlende Bildungschancen, mangelnde medizinische Versorgung und soziale Härte, Kriminalität und Gewalt. Das Auseinanderbrechen von sozialen Strukturen, politische Auseinandersetzungen und Naturkatastrophen kommen erschwerend hinzu. 

Die Sozialzentren der SOS-Kinderdörfer sind Anlaufstellen für Mütter und Kinder. Foto: Alejandra Kaiser

In den SOS-Kinderdörfern Südamerikas leben heute vor allem Sozialwaisen, sprich: Kinder, deren Eltern zwar noch leben, die aber nicht in der Lage sind, sich um sie zu kümmern. Die SOS-Familienstärkung ist ein wichtiger Hebel, dem Verlassenwerden von Kindern entgegenzuwirken. Das erklärte Ziel der SOS-Sozial-arbeiter*innen und -Psycholog*innen ist es, Familien so zu stärken, dass die Eltern wieder Hoffnung schöpfen können, etwa, weil sie Lesen und Schreiben lernen, weil sie neue Einkommensmöglichkeiten erhalten, ihre Kinder zur Schule gehen können oder die Familienmitglieder endlich medizinisch betreut werden. 

Indigene Völker brauchen Teilhabe

Unser besonderes Augenmerk gilt in Südamerika den indigenen Völkern, denn diese leben zumeist am Rande der Gesellschaft – und das in ihrer eigenen Heimat. Ihnen und ihren Kindern zu helfen ist ein wichtiger Antrieb für unsere Kolleg*innen, von denen viele selbst Angehörige indigener Völker sind. Einer der wichtigsten Aspekte der Armutsbekämpfung ist Bildung. Das beginnt beim Kindergartenbesuch und geht dann über Grund- und weiterführende Schulen bis hin zu (Berufs-)Ausbildungen. Diese Bildungsmöglichkeiten legen das Fundament für den Erfolg indigener Kinder, aber auch für deren Eltern, denen es oft nicht vergönnt war, eine Schule zu besuchen. Nach dem optimistischen Motto "Besser spät als nie!" ermöglichen wir vielen Müttern Alphabetisierungskurse und Ausbildungen in Tätigkeiten, mit denen sie ihre Familien ernähren können.

Diese indigene Familie lebt nahe dem SOS-Kinderdorf David im äußersten Westen Panamas. Sie werden von SOS-Mitarbeiter:innen monatlich mit Grundnahrungsmitteln und Medikamenten versorgt, da die Eltern in der Corona-Krise ihre Jobs als Tagelöhner verloren haben.

Mit dem Ausbruch von COVID-19 brach im Frühjahr2020 vieles zusammen, was sich indigene Familien mühsam erarbeitet hatten. Zu den existenziellen Sorgen kam noch die Pandemie hinzu: Wie sollte das Home-Schooling der Kinder vonstattengehen, wenn die Eltern sich keinen Computer leisten können? Wovon leben, wenn der Job aufgrund von Corona plötzlich weg ist? Viele indigene Völker sprechen zudem nur ihre eigene Sprache, so dass die Informationen der Regierung über Corona sie gar nicht erreichten. Die großen Herausforderungen des vergangenen Jahres lösten bei vielen Menschen auch psychische Erkrankungen aus. Lesen Sie im Folgenden die bewegenden Geschichten indigener Familien, die es mit Hilfe engagierter SOS-Mitarbeiter*innen schafften, diese schwere Krise zu meistern.

 

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