Kinder stehen vor einer unsicheren Zukunft
Das SOS-Kinderdorf Bethlehem liegt in der Nähe des historischen Ortes Shepherd's Field im Westjordanland. Abgesehen von der politischen Instabilität und der vorherrschenden Gewalt leidet die Gegend an einer hohen Arbeitslosenquote (23 Prozent) und dem hohen Armutsniveau - etwa 18 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der staatlich festgelegten Armutsgrenze.
Bethlehem hat ca. 30 000 Einwohner. Die Wirtschaft der Stadt basiert auf dem Tourismus und den damit verbundenen Industriezweigen. Trotz internationaler Hilfsmaßnahmen werden die Bekämpfung von Hunger und Armut sowie eine soziale und wirtschaftliche Entwicklung durch die vorherrschenden Umstände behindert.
Die Kinder von Bethlehem sind unmittelbar von der instabilen Lage betroffen, die sich schädlich auf ihr geistiges Wohl auswirkt. Viele Kinder mussten mit ansehen, wie Freunde und Familienmitglieder verletzt oder getötet wurden. Es gibt nur wenig Orte und Gelegenheiten, an denen sie unbeschwert spielen können. Die Entwicklung der Einschulungsraten gibt Anlass zur Sorge - im Jahr 2011 besuchten schätzungsweise 22 Prozent der Jugendlichen keine höhere Schule. Zu den Hauptgründen zählen Frühehen, ein geringes Bildungsniveau und der Umstand, dass Eltern ihre Kinder zum Arbeiten schicken, damit sie das Einkommen der Familie aufbessern.
Unterstützung für Familien und Kinder in der Gemeinde
Angesichts der bedrückenden Lebensumstände in der Region um Bethlehem ist die Arbeit von SOS-Kinderdorf von ganz besonderer Bedeutung. Darüber hinaus wurde 1997 die Hermann-Gmeiner-Schule eröffnet, um den pädagogischen Bedürfnissen der Kinder in der Region nachzukommen. Unsere Organisation setzt sich für die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen in der lokalen Gemeinde ein und versucht Familien in Not zu helfen, damit Kinder vom Verlust der elterlichen Fürsorge bewahrt werden.
Unsere Arbeit in Bethlehem
Familien stärken: SOS-Kinderdorf arbeitet eng mit lokalen Dienstleistern zusammen, um gemeinsame Lösungsstrategien für drängende Probleme zu entwickeln. Unsere Organisation bietet ein Familienstärkungsprogramm, damit vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedrohte Kinder bei ihren Herkunftsfamilien bleiben können. In manchen Fällen versorgen wir notleidende Menschen mit Nahrung oder Brennstoffen. Andere Familien haben weiterreichende Bedürfnisse. So werden beispielsweise alleinerziehende Eltern bei der Existenzgründung mit Mikrokrediten unterstützt.
Betreuung in SOS-Familien Wenn Kinder nicht länger bei ihrer Familie leben können, finden sie in 14 SOS-Familien, in denen bis zu 126 Kinder von SOS-Müttern betreut werden, ein liebevolles Zuhause. Einige dieser Familien leben in Häusern, die in der Gemeinschaft integriert sind.
Unterstützung für Jugendliche: Wenn die Kinder größer werden, können sie in unsere SOS-Jugendeinrichtung ziehen. Junge Menschen können in diesen speziellen Unterkünften leben, während sie eine Berufsausbildung oder ein Studium absolvieren. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte lernen sie, zunehmend eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.