Taschkent, die Hauptstadt Usbekistans, hat rund zwei Millionen Einwohner und befindet sich im Osten des Landes, nahe der Grenze zu Kasachstan. Der Name "Taschkent" bedeutet "Steinerne Stadt" und die Geschichte Taschkents reicht bis in das dritte Jahrhundert zurück. Taschkent ist als eine der ältesten und schönsten Städte Zentralasiens bekannt und war einige Jahrhunderte lang auch eine der bedeutendsten Städte an der Seidenstraße, einer Handelsroute zwischen Asien und Europa. Das SOS-Kinderdorf Taschkent entstand auf einem rund vier Hektar großen Grundstück nahe des Stadtzentrums, das von der usbekischen Regierung zur Verfügung gestellt wurde. Das Gelände war zuvor für den Weinbau genützt worden und der fruchtbare Boden eignet sich hervorragend für die Errichtung von Gemüse- und Blumengärten. Die lokale Infrastruktur ist gut; Schulen, Krankenhäuser und Geschäfte befinden sich in unmittelbarer Nähe und können problemlos erreicht werden. Die unmittelbare Nachbarschaft des SOS-Kinderdorfes besteht aus einem gepflegten, mittelständischen Wohngebiet. Die feierliche Eröffnungszeremonie fand am 26. Juni 2001 im Beisein von Helmut Kutin, dem Präsidenten, und Richard Pichler, dem Generalsekretär von SOS-Kinderdorf International, sowie zahlreichen Ehrengästen statt.
Das SOS-Kinderdorf Taschkent umfasst vierzehn Familienhäuser, Häuser für den Dorfleiter und die SOS-Tanten (unterstützen die SOS-Kinderdorf-Mütter und vertreten sie im Falle ihrer Abwesenheit), ein Gemeinschaftszentrum, eine Werkstatt, einen kleinen Sport- und Spielplatz sowie einen Verwaltungs- und Servicebereich. Bis zu 126 Kinder können in den vierzehn Familienhäusern ein neues Zuhause finden, in dem sie von ihren SOS-Kinderdorf-Müttern liebevoll betreut werden.
Der SOS-Kindergarten besteht aus zwei Gruppenräumen, in denen bis zu vierzig Kinder betreut werden. Neben ganztätiger Betreuung von Vorschulkindern werden auch verschiedene Aktivitäten für Schulkinder angeboten. Das Familienförderprogramm zielt darauf ab, die speziellen Bedürfnisse von Kindern abzudecken (z.B. in medizinischer und materieller Hinsicht, in Bildungsfragen, soziale Fähigkeiten) und hilft Familien, selbständig für Schutz und Betreuung der Kinder sorgen zu können. Man unterstützt die Familien, eine verlässliche Einkommensquelle zu sichern und bietet Erziehungsberatung an.