Es gibt keine einheitliche Definition des Begriffs “Migration”. Oft wird Migration bzw. Migrant:innen als Oberbegriff für alle Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, verwendet - egal ob freiwillig oder unfreiwillig.
Manche Migrant:innen bleiben in ihrem Land und ziehen bspw. vom Land in die Stadt. Andere hoffen, in einem anderen Land ein besseres Leben zu finden und verlassen das Land, in dem sie geboren wurden.
Der Unterschied zwischen Flucht und Migration
Der wesentliche Unterschied zwischen Flucht und Migration besteht laut UN-Flüchtlingswerk UNHCR darin, dass Migrant:innen in die ursprüngliche Heimat zurückkehren zu können. Flüchtlinge können das nicht, denn für sie besteht eine Gefahr für Leib und Leben im Herkunftsland.
Ursachen für Flucht und Migration
Kriege
Viele fliehen vor bewaffneten Konflikten in ihrer Heimat. Gewalt und Tod sind für Menschen in solchen Ländern und Regionen ein täglicher Begleiter.
Verfolgung
Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer soziale Gruppe oder politische Überzeugung sind Gründe, warum Personen verfolgt werden.
Armut
Menschen fliehen, wenn sie in Ihrem eigenen Land nicht genug Geld verdienen, um sich selbst oder ihre Familie zu ernähren.
Naturkatastrophen
Erdbeben, Dürren oder Überschwemmungen machen ganze Landstriche unbewohnbar. Durch den Klimawandel kommt dies immer häufiger vor. Menschen, die in diesen Gegenden sesshaft waren, suchen eine neue Heimat und werden dadurch zu sogenannten Klimamigrant:innen.
Helfen, wo es am nötigsten ist
Konflikte, Dürren, Armut: Mit Ihrer Unterstützung helfen wir Kindern und Familien in akuter Not – und geben ihnen neue Zukunftsperspektiven.
Herausforderungen von Flucht und Migration
Flucht und Migration stellen sowohl für diejenigen, die ihre Heimat verlassen, als auch für die aufnehmenden Länder oder Regionen eine Herausforderung dar. Eine bedeutende Aufgabe besteht darin, die Geflüchteten und Migrant:innen in die einheimische Bevölkerung zu integrieren.
Wichtig für dieIntegration der Geflüchteten, ist, dass diese die Sprache lernen können. Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten spielen ebenfalls eine enorme Rolle. Außerdem muss die medizinische Versorgung sichergestellt sein.
Was tun die SOS-Kinderdörfer für Menschen, die flüchten müssen?
- Soforthilfe: Die SOS-Kinderdörfer versorgen Kinder und Familien mit Lebensmitteln, Kleidung, Decken oder Medikamenten.
- Notunterkünfte: Wir nehmen Familien und unbegleitete Flüchtlingskinder in provisorischen Unterkünften oder in SOS-Kinderdörfern auf.
- Familienzusammenführung: Mitarbeitende der SOS-Kinderdörfer versuchen in Zusammenarbeit mit den Behörden Familien zu vereinen, die auf der Flucht getrennt wurden. Kinder, die keine Angehörigen mehr haben, können in unseren SOS-Kinderdörfern ein neues und dauerhaftes Zuhause finden.
- Psychologische Betreuung: Kinder erleben auf der Flucht oft Entsetzliches. Und auch bei der Migration in andere Region oder andere Länder wird ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Unsere Mitarbeitenden betreuen traumatisierte Kinder psychosozial und psychologisch.
- Kinderschutzzentren (Child-Friendly Spaces): Die SOS-Kinderdörfer schaffen kindergerechte Räume, in denen Kinder und Jugendliche in einem geschützten Umfeld psychologisch erstbetreut, gestärkt und empowert werden. Provisorischer Unterricht und Betreuung geben den Kindern Struktur und Halt.
- Medizinische Versorgung und Ernährungssicherheit: In Kinderschutzzentren erhalten Mädchen und Jungen ausgewogene Mahlzeiten und werden auf ihren Ernährungs- und Gesundheitszustand untersucht. Falls erforderlich, werden sie zur weiteren Behandlung an spezialisierte Stellen überwiesen.
- Empowerment von Kindern: Kinder werden über ihre Rechte und Meldemöglichkeiten im Falle von Gewalt oder Missbrauch informiert, erhalten sogenannte Life-Skills-Trainings und werden dabei begleitet, sich in Kinderschutzkomitees selbst für ihren Schutz in den Gemeinden einzusetzen.
- Bleibeperspektiven schaffen: Armut ist eine der Hauptursachen für Migration. Die SOS-Kinderdörfer geben insbesondere jungen Menschen und Frauen eine Bleibeperspektive, indem sie diese befähigen und stärken, z. B. durch Ausbildung oder Zugang zu Gesundheitsversorgung. So ermöglichen wir es ihnen, ihre Zukunft selbstbestimmt und nachhaltig zu gestalten. Auch Menschen, die aus dem Ausland zurückkehren, erhalten so Unterstützung beim Neuanfang in ihrer Heimat, damit sie sich nicht erneut auf den gefährlichen Weg der irregulären Migration begeben.
- Zusammenarbeit und Konfliktprävention: All unsere humanitäre und entwicklungspolitische Arbeit findet in Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden statt, um unser Handeln so nachhaltig wie möglich zu gestalten und Konflikte zwischen Migrant:innen und Aufnahmegemeinden zu minimieren. Durch politische Anwaltschaftsarbeit schärfen wir bei Entscheidungsträger:innen das Bewusstsein und zeigen ihnen Strategien auf, wie sie im Kontext irregulärer Migration ihrer Verantwortung zum Schutz der Kinder und Familien vollumfänglich gerecht werden. Staatliche Akteur:innen und zivilgesellschaftliche Organisationen werden dazu befähigt, Betreuung und Unterstützung sicherzustellen. Dies umfasst z. B. die Schulung von Fachkräften (psychologische Betreuung, menschenrechts- und genderbasierte Ansätze), Aufbau von Therapieräumen und Systeme zur Früherkennung, wenn Menschen keine andere Perspektive sehen, als ihre Heimat zu verlassen.
Helfen, wo es am nötigsten ist
Konflikte, Dürren, Armut: Mit Ihrer Unterstützung helfen wir Kindern und Familien in akuter Not – und geben ihnen neue Zukunftsperspektiven.