Gaza/Genf – Angesichts der neuen Welle von Gewalt im Gazastreifen fordern die SOS-Kinderdörfer die Vereinten Nationen auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sich für die Sicherheit und den Schutz der Kinder einzusetzen. „Wie auch immer man zu den politischen Auseinandersetzungen steht: Es darf nicht sein, dass Kinder verletzt oder gar getötet werden. Es ist auch die Pflicht der Weltgemeinschaft, sie zu schützen“, sagt Samy Ajjour, Leiter der SOS-Kinderdörfer im Gazastreifen. Am heutigen Freitag wird der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf eine Sondersitzung zu der „sich verschlimmernden humanitären Lagen in den palästinensischen Gebieten“ abhalten. Zu den Aufgaben des Rats gehört es, Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu schützen.
Die Ausschreitungen sieht Ajjour auch als Auswirkung der Situation im Gazastreifen: „Es mangelt den Menschen an allem: Ernährung, Gesundheitsversorgung, Bildung. Die Hälfte aller Familien ist auf humanitäre Unterstützung angewiesen, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 60 Prozent, 80 Prozent der Kinder haben psychologische Probleme. Jedes zweite Kind sagt, dass es nicht mehr leben möchte. Das dürfen wir nicht hinnehmen“, betont Ajjour.
Berichten zufolge wurden mindestens sechs Kinder getötet und 150 angeschossen. Im SOS-Kinderdorf im Gazastreifen bleiben die Familien aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres auf dem Gelände.
Die SOS-Kinderdörfer unterstützen notleidende Kinder sowohl in Israel als auch in den palästinensischen Gebieten. Seit 1968 geben sie Kindern in Gaza, die ihre Eltern verloren haben, wieder ein Zuhause und unterstützen Familien, ein selbständiges Leben aufzubauen.
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Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
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