05. März 2019 | PRESSEMITTEILUNG

„Korrupt, kriminell, kaputt“: Haiti droht der Kollaps, Tausende rebellieren gegen den Präsidenten

Port-au-Prince – Tumulte, Plünderungen, Tote – Haiti erlebt die größten Proteste seit Jahren. „Unser Staat ist korrupt, kriminell und kaputt“, sagt Celigny Darius, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Haiti. Die Situation auf der Straße eskaliere, dem Karibikstaat drohe der Kollaps.

Auslöser der seit Wochen andauernden Unruhen waren die Inflation, gestiegene Lebensmittelpreise und eine akute Benzinknappheit. „Dazu kommt unser massives Korruptionsproblem. Der Präsident und seine Minister haben sich Hilfsgelder in die eigenen Taschen gesteckt“, sagt Darius. Unter anderem seien Mittel veruntreut worden, die zum Ausbau der Infrastruktur und des Sozialsystems gedacht waren – dringend nötig in einem Land, in dem mehr als 60 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben.

Demonstranten und Polizei liefern sich seit Wochen blutige Schlachten und blockieren Hauptverkehrswege, Schulen blieben zeitweise aus Sicherheitsgründen geschlossen, darunter auch die Hermann-Gmeiner-Schule der SOS-Kinderdörfer. Im Kinderdorf habe man Notreserven angelegt, um die Versorgung der Kinder gewährleisten zu können, falls sich die Lage weiter zuspitzt.

Angesichts dieser dramatischen Situation befürchtet Darius, dass es mit dem Land immer weiter bergab geht: „Die Menschen ringen noch immer mit den Folgen von Hurrikan Matthew 2016 und Hurrikan Irma 2017. Tausende Familien sind obdachlos und ohne Einkommen.“ Viele hätten kein Geld, ihre Kinder zur Schule zu schicken, ohnehin Anchorseien erst 25 Prozent der zerstörten Schulen wiederaufgebaut.

Aktuell seien 2,6 Millionen Haitianer auf Hilfe angewiesen. „Wir rechnen damit, dass diese Zahl weiter ansteigen wird und erwarten mit größter Sorge die Hurrikan-Saison, die im Juni beginnt“, so Darius weiter.

Die SOS-Kinderdörfer unterstützen notleidende Kinder in Haiti seit 40 Jahren. Jungen und Mädchen ohne Eltern finden in den drei Kinderdörfern des Landes ein neues Zuhause, Familien in Not bekommen Hilfe beim Wiederaufbau ihrer Existenz.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher  
SOS-Kinderdörfer weltweit  
Tel.: 089/179 14-287 
E-Mail:
boris.breyer@sos-kd.org  
www.sos-kinderdoerfer.de 

 

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