Bujumbura – Die Nachricht hatte landesweit für Proteste gesorgt: Schwangeren Mädchen sollte in Burundi per Regierungserlass der Schulbesuch verweigert werden. Die SOS-Kinderdörfer sowie andere Organisationen hatten sich seither massiv dafür eingesetzt, dass die Entscheidung zurückgenommen wird — mit Erfolg. In einem erneuten Schreiben hat die Regierung des ostafrikanischen Landes nun verkündet, dass werdenden Müttern und Vätern Schulen ab sofort wieder offenstehen. „Auch wenn keine Gründe dafür genannt werden, ist eindeutig, dass unser Engagement Wirkung gezeigt hat“, sagt Louay Yassin, Pressesprecher der Hilfsorganisation.
Die SOS-Kinderdörfer hatten das Schulverbot als schweren Verstoß gegen den Opferschutz bezeichnet. Die meisten der betroffenen Mädchen seien aufgrund einer Gewalttat oder einer Zwangsehe schwanger geworden. „40 Prozent aller Opfer von physischer oder sexueller Gewalt in Burundi sind jugendliche Mädchen“, sagt Yassin.
Die aktuelle Entscheidung der Regierung sei ein positives Zeichen, aber man dürfe da nicht stehenbleiben. „Es muss alles dafür getan werden, Kindern und Jugendlichen flächendeckend Schulbildung zu ermöglichen. Gerade Opfer von Vergewaltigungen sollten die bestmögliche Unterstützung bekommen“, sagt Yassin.
Die SOS-Kinderdörfer setzen sich in Burundi seit Jahrzehnten intensiv für Kinderrechte und Bildung ein. Mit zahlreichen Maßnahmen tragen die SOS-Kinderdörfer dazu bei, das Bewusstsein unter Schülern, Lehrern und Gemeindemitgliedern für ungewollte Schwangerschaften und Zwangsheirat zu schärfen.
09.08.2018
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