Schulglocken statt Hochzeitsglocken

Jasmine sollte bereits mit 14 Jahren verheiratet werden - in letzter Sekunde wurde sie ins SOS-Kinderdorf gebracht


Dieses Mädchen brauchte eine Mutter - keinen Mann! SOS-Kind Jasmine

Es ging ihnen gut. Jasmine lebte zusammen mit ihren Eltern und drei jüngeren Schwestern in einem kleinen Ort in Maharashtra im Westen Indiens. Die Eltern liebten ihre Töchter und doch wollten sie unbedingt einen Sohn haben. Jasmines Mutter war eine zierliche Frau und oft krank, schon die vorherigen Schwangerschaften waren nicht leicht für sie gewesen. Als sie nun ein weiteres Mal schwanger wurde, kam es zu schweren Komplikationen, an denen sie schließlich starb. Anfang letzten Jahres war das, zurück blieben vier Töchter und ein Ehemann, der vor Trauer nicht wusste, wohin mit sich. Als Tagelöhner verdiente er weiterhin genug Geld für die Familie, die in einem kleinen gemieteten Haus wohnte. Aber dann starb auch er plötzlich an einem Herzinfarkt, noch im selben Jahr wie seine Frau, Jasmine hatte gerade ihren 14. Geburtstag gefeiert.

Die vier Mädchen wurden in die Stadt Latur gebracht. Dort wohnten im Keller eines Hauses Onkel und Tante mit ihren vier Kindern in ohnehin schon schwierigen Verhältnissen. Und nun sollten sie vier weitere Kinder ernähren? Für den Onkel schien es die beste Lösung, zumindest das älteste Mädchen sofort zu verheiraten. Auch, wenn die Kinderheirat in Indien verboten ist, ist sie in manchen Regionen durchaus noch verbreitet. Bald war ein Mann für Jasmine gefunden.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Erhalten Sie regelmäßig Informationen zu aktuellen Projekten.

Ihre Spende an die SOS-Kinderdörfer weltweit können Sie von der Steuer absetzen. Die SOS-Kinderdörfer weltweit sind als eingetragene gemeinnützige Organisation anerkannt und von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit. (Steuernummer 143/221/91910)