Wo die Kinder das Sagen haben

Das SOS-Feriendorf Caldonazzo ist ein Ort, an dem Kindheit und Kinderrechte großgeschrieben werden. So groß, dass in diesem Jahr "Caldo-Kinderbürgermeister" gewählt wurden.

Maria setzt sich als Kinderbürgermeisterin im SOS-Feriencamp am Caldonazzo-See für Umweltschutz, interkulturellen Austausch oder die Belange der Jüngeren ein. Foto: Steffi Davis

Jedes Kind, das in Caldonazzo Urlaub macht, hat eine schwere Vergangenheit im Gepäck. Umso wichtiger ist es, dass sie hier im Feriendorf eine glückliche Zeit verbringen. "In Caldonazzo entsteht für sie ein Stück Heimat, das über ihre SOS-Familie oder ihre Wohngruppen hinausgeht", berichtet Anton Magometschnigg, pädagogischer Leiter im Camp. "Die Kinder kommen jedes Jahr wieder und kennen alles: den See und die Zelte, den Zirkus, die Talentshow, das Fußballturnier oder das Klettern. Außerdem können sie hier ihre Stärken entdecken. Beim Sport, im Kreativzelt, beim Tanzen oder Stand-up-Paddeln – jeder kann sich ausprobieren."

 

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Für Maria (15) ist das Beste an Caldonazzo, dass sie hier den ganzen Tag im Freien verbringen kann: "Ich freue mich immer auf Caldo, weil man hier ständig in der Natur ist und nicht nur am Handy hängt oder Hausaufgaben machen muss. Ich gehe auf eine Ganztagsschule, da bleibt nicht viel Zeit, draußen zu spielen."

Doch auch im schönsten Ferienlager der Welt gibt es immer noch etwas was zu verbessern. So erzählt uns der achtjährige Jonas aufgeregt am See, dass der Kiosk immer genau dann schließt, wenn auch die Bademeister Pause machen. "Das finde ich nicht gut, schließlich würde ich mir genau dann gerne ein Eis holen!"

Die erste Kinderrechtewoche in Caldonazzo

Um den Kindern im Camp eine Stimme zu geben, startete in diesem Jahr eine Kinderrechtewoche. Neben Workshops und einer Rallye rund ums Thema Kinderrechte wurden erstmalig Kinderbürgermeister gewählt. Vizebürgermeisterin Maria berichtet stolz von der Wahl: "Wir haben darauf geachtet, dass die Wahlen fair durchgeführt werden. Es haben sich acht Mädchen und sieben Jungs beworben. Jeder konnte in einer zweiminütigen Rede sagen, was er oder sie verbessern möchte. Danach durften wir mit Stimmzetteln abstimmen und es wurden vier Kinderbürgermeister gewählt: Zwei Mädchen und zwei Jungs."

Weniger Plastik und mehr interkultureller Austausch

Bei der Diskussionsrunde sammelten die Kinder Verbesserungsvorschläge für das Feriendorf. Ein "Graphic Recorder" zeichnete alle Ideen auf.

Die vier BürgermeisterInnen sammelten in den nächsten Tagen ihre Forderungen und präsentierten diese im Rahmen eines Kinderparlaments. "Wir haben viele Punkte ausgearbeitet, zum Beispiel soll es weniger Plastik im Camp geben und wir brauchen Englischkurse. Wenn wir besser Englisch sprechen, können wir uns viel besser mit Kindern aus anderen Ländern austauschen. Außerdem brauchen wir Fahrräder für die kleinen Kinder – diese Idee kam direkt von ihnen selbst."

Maria setzt sich in ihrem Amt vor allem für die Jüngeren ein: "Kleinere Kinder kommen oft zu mir und sagen 'Lass uns dies oder das verändern!' Da habe ich mir gedacht, vielleicht schaffe ich es, mich für sie durchzusetzen. Die Kleineren werden ja viel weniger gehört."

Anton Magometschnigg war vor allem von einem Punkt begeistert: "Die Kinder wollen gemeinsame Ausflüge mit den anderen Nationen machen. Es waren viele coole Ideen dabei, die wir sofort umsetzen werden."

Drei Köpfe gewachsen

Ganz schön mutig: Die Kinderbürgermeister präsentierten ihre Forderungen beim Kinderparlement vor vielen interessierten Zuhörern.

Sein Fazit für die Kinderrechtewoche? "Die Kinder haben erlebt, dass umgesetzt wird, was sie ausgearbeitet haben. Sie waren mutig, weil sie beim Kinderparlament aus sich herausgekommen sind – vor ein paar 100 Leuten! Ich hatte das Gefühl, dass Maria in dieser Woche um drei Köpfe gewachsen ist."

Für Maria ist klar: Die Bürgermeisterwahl ist in diesem Sommer ihr absolutes Highlight. Und sie möchte nächstes Jahr unbedingt wiederkommen, um sicherzugehen, dass ihre Forderungen weiter umgesetzt werden.

Die Namen der Kinder wurden zum Schutz geändert.

 

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