Das SOS-Kinderdorf Seoul wurde 1980 errichtet und liegt am westlichen Stadtrand der Hauptstadt. Seoul ist mit über 10 Millionen Einwohnern auch die größte Stadt des Landes. Wie viele städtische Ballungszonen hat Seoul unter speziellen sozialen Problemen zu leiden. Eine hohe Arbeitslosenrate und Armut(sgefährdung) haben negative Auswirkungen auf familiäre Strukturen, so dass viele Eltern nicht entsprechend für ihre Kinder sorgen können. Verwaiste und verlassene Kinder finden im SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause.
Das SOS-Kinderdorf besteht aus 15 Familienhäusern, einem Dorfleiterhaus, einem Haus für SOS-Tanten (Familienhelferinnen), einem Gemeindehaus, einem Verwaltungsgebäude und einem für Korea typischen Gemeinschaftsbad.
Die Kinder aus dem SOS-Kinderdorf besuchen öffentliche Schulen in der Stadt. 1988 wurde in Seoul ein SOS-Jugenddorf für bis zu dreißig Jungen errichtet. Die Jugendlichen ziehen dorthin, während sie noch in Ausbildung sind. Das ist für sie der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit.
In Seoul befindet sich auch ein SOS-Sozialzentrum, das 1982 eröffnet wurde und Weiterbildungsprogramme, Vorträge und andere Aktivitäten anbietet. In dortigen der Kindertagesstätte werden die Kinder arbeitender Mütter betreut. Sie erhalten jeden Tag eine warme Mahlzeit. Durch die Öffnung nach außen hat das SOS-Sozialzentrum wesentlich zur Akzeptanz des SOS-Kinderdorfes in der Bevölkerung beigetragen.