Syrien: Hilfe der SOS-Kinderdörfer im Krieg

Von der lebensrettenden Soforthilfe zum dauerhaften Zuhause für Kriegswaisen

Im März 2011 brach in Syrien der Krieg aus. Während das Land in Chaos und Gewalt versank, spitzte sich die Not der Menschen immer weiter zu. Um Kindern und Familien beizustehen, starteten die SOS-Kinderdörfer in Syrien Nothilfeaktionen, ausgehend von unseren Programmen im Land. Unsere syrischen Mitarbeitenden verteilten überlebenswichtige Hilfsgüter, betreuten elternlose Kinder und suchten nach deren Angehörigen. Bereits 2017, mitten im Krieg, haben wir bei Damaskus unser drittes syrisches SOS-Kinderdorf eröffnet, um Kriegswaisen ein dauerhaftes Zuhause zu geben. Aktuell bauen wir in Syrien unsere langfristige Hilfe weiter aus: Wir nehmen Kinder, die niemanden mehr haben, in SOS-Kinderdorf-Familien auf. Hier finden Sie einen Überblick zur Hilfe der SOS-Kinderdörfer in Syrien während des Krieges. Danke, dass Sie helfen!

2012

Kinder kaufen Brot im umkämpften Aleppo. Der Krieg verursacht einen starken Anstieg der Lebensmittelpreise.

Juli: Die SOS-Kinderdörfer starten erste Nothilfe-Aktionen im Bürgerkriegsland und versorgen Familien mit Hilfsgütern wie Lebensmitteln. Unsere bestehenden SOS-Kinderdörfer und Programme im Land - wir sind dort bereits seit 1981 aktiv - werden zum Ausgangspunkt unserer Nothilfe vor Ort, die unsere einheimischen Mitarbeitenden leisten.

September: Aleppo ist stark umkämpft. Wegen der Gefechte muss das SOS-Kinderdorf am Stadtrand evakuiert werden, die Kinder und ihre Betreuer werden nach Damaskus in Sicherheit gebracht. Dort finden sie im zweiten syrischen SOS-Kinderdorf Zuflucht.

Dezember: In Damaskus und Aleppo fehlt es immer mehr Menschen am Nötigsten. Helfer der SOS-Kinderdörfer versorgen Kinder und Familien vor Ort mit dem Wichtigsten zum Überleben. 

2013

Damaskus, September 2013: Ein Helfer der SOS-Kinderdörfer sortiert Schulsachen. Die Materialien sind für Kinder gedacht, die mit ihren Familien aus ihren Heimatorten fliehen mussten.

Juli: In Aleppo eröffnet ein Kinderschutzzentrum der SOS-Kinderdörfer. Dort werden die Kinder tagsüber betreut. Sie bekommen Essen, psychosoziale Unterstützung, um das Erlebte verarbeiten zu können, und haben Raum, selbst im Krieg einfach Kind zu sein.

Juli: Das Nachbarland Libanon hat unzählige syrische Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Die SOS-Kinderdörfer beginnen auch hier mit Nothilfeaktionen, um Kindern und Familien beizustehen.

August: In Damaskus beginnen Mitarbeitende der SOS-Kinderdörfer damit, Schulmaterialien an Kinder zu verteilen, die mit ihren Familien in die Hauptstadt geflüchtet sind. 6000 Kinder werden so von der Straße geholt und können wieder zur Schule gehen.

2014

Aleppo, August 2014: Kinder sind mit Eimern und Kanistern auf der Suche nach Wasser. Aufgrund der Belagerung der Stadt haben mehr als zwei Millionen Menschen haben über Monate hinweg kaum Zugang zu Trinkwasser.

Januar: Die SOS-Kinderdörfer weiten ihre humanitäre Hilfe aus und werden in der Stadt Daraa im Südwesten Syriens aktiv. Auch hier leben viele Familien, die aus den umkämpften Gebieten fliehen mussten.

Januar/ Februar: Die SOS-Kinderdörfer verteilen 10.000 warme Wintermäntel an Kinder in Damaskus. Zudem geben SOS-Mitarbeiter 7500 Mahlzeiten aus.

2015

Mai: Die SOS-Kinderdörfer weiten ihre Hilfe in die Küstenregionen Syriens aus. Immer mehr Menschen sind gezwungen ihre Heimatorte zu verlassen und suchen in anderen Gebieten innerhalb Syriens Schutz.
Oktober: Immer mehr Syrer suchen in Europa Zuflucht, viele davon sind Kinder und Familien. Die SOS-Kinderdörfer leisten humanitäre Hilfe entlang der Fluchtroute auf dem Balkan. In Mazedonien und Serbien entstehen erste Hilfsprogramme.

Dezember: Auch in Griechenland und Ungarn werden die SOS-Kinderdörfer aktiv, um syrischen Flüchtlingskindern und -familien zu helfen.

Mazedonien, Dezember 2015: Ein Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer liest zwei syrischen Flüchtlingskindern eine Weihnachtsnachricht vor.

2016

Die Kinder kehren in das SOS-Kinderdorf bei Damaskus zurück. Einige Monate zuvor musste es evakuiert werden, als in der Region Kämpfe aufflammten.

Januar: Im Nordwesten von Damaskus wird die Stadt Madaya belagert. Die SOS-Kinderdörfer beteiligen sich an einem internationalen Nothilfeprogramm für die Bevölkerung der Stadt. 

September: Damaskus wird mit schwerer Artillerie beschossen. Mörsergranaten schlagen auf dem Gelände des SOS-Kinderdorfs ein und verursachen kleinere Sachschäden, verletzt wird jedoch niemand. Über 150 Kinder, ihre Betreuer:innen und weitere Mitarbeitende können in Sicherheit gebracht werden.
Oktober: Nach einer gründlichen Überprüfung der Sicherheitslage können die SOS-Kinderdorf-Familien in das SOS-Kinderdorf bei Damaskus zurückkehren.

November/Dezember: Mitarbeitende der SOS-Kinderdörfer leisten weiter Nothilfe in Aleppo und versorgen dort Familien mit 1500 Mahlzeiten und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern.

2017

Kinder in einer SOS-Kinderschutzzone bei Tartous. In der Küstenstadt sind viele Kriegsflüchtlinge gestrandet.

Januar: In Aleppo verteilen Mitarbeitende der SOS-Kinderdörfer warme Winterkleidung an tausende Kinder. Erste Vorbereitungen für den Aufbau von Kinderschutzzonen und einem Übergangsheim für Kinder, die im Kriegschaos von ihren Familien getrennt wurden, beginnen. In den Übergangsheimen finden die Kinder Schutz und Fürsorge, bis sie mit ihren Familien wiedervereint werden können.

Februar: Die SOS-Kinderdörfer organisieren zusammen mit UNICEF Unterricht für 1200 Kinder in Tartous.

August: In Tartous eröffnen die SOS-Kinderdörfer ein weiteres Übergangsheim. 450 unbegleitete Kinder bekommen hier ein Dach über dem Kopf und Fürsorge, während unsere Mitarbeitenden versuchen, ihre Angehörigen ausfindig zu machen.

Oktober: Die ersten 70 Kinder können in das neue SOS-Kinderdorf Saboura bei Damaskus einziehen.

November: Die Region Ost-Ghouta ist seit Jahren eingekesselt und schwer umkämpft. In unmittelbarer Nähe betreiben die SOS-Kinderdörfer zusammen mit UNICEF ein Nothilfezentrum, um Menschen, die der Hölle entkommen, aufzufangen. Zudem hilft das Zentrum Familien, ihre Kinder wieder in die Schule zu schicken.

Damaskus, Oktober 2017. Ein zweites SOS-Kinderdorf eröffnet im Südwesten von Damaskus, um Kriegswaisen ein Zuhause zu geben.

2018

Februar: Das Nothilfezentrum der SOS-Kinderdörfer bei Ost-Ghouta kann wiedereröffnet werden. Wegen schwerer Kämpfe musste das Zentrum für mehrere Tage schließen. Jetzt können im Krieg entwurzelte Kinder und Jugendliche dort wieder Schutz finden.

September: Mit der Hilfe der SOS-Kinderdörfer konnte die Al hawra Banin Schule in Aleppo, die in den Bombardements schwer beschädigt worden war, wiederaufgebaut werden. Jetzt können Kinder wieder zur Schule gehen.

Aleppo, September 2018: An der Al Thawra Banin Schule in Aleppo beginnt endlich wieder der Unterricht. Die schwer beschädigte Schule konnte mit Unterstützung der SOS-Kinderdörfer wieder instand gesetzt werden.

2019

Kareem kann zu seiner Familie zurückkehren: Der Junge wurde in einem der SOS-Übergangsheime bei Damaskus betreut, während Mitarbeitende der SOS-Kinderdörfer nach Angehörigen suchten. Schließlich gelang es, Kareems Onkel und seinen Bruder ausfindig zu machen.

März: Auch im neunten Kriegsjahr helfen die SOS-Kinderdörfer in Syrien Kindern und Familien: Verwaiste Kinder, von denen lebende Verwandte gefunden werden können, werden mit ihrer Familie wiedervereint. Diejenigen, die niemanden mehr haben, bekommen nun ein dauerhaftes Zuhause: Sie ziehen aus den Übergangsheimen der SOS-Kinderdörfer in Wohngruppen wie dem SOS-Haus Sahnaya um, wo sie in SOS-Kinderdorf-Familien betreut werden.

Juli: Der in Kooperation von skate-aid und den SOS-Kinderdörfern entstandene Skatepark in Qodsaya bei Damaskus wird offiziell eröffnet. Der Skatepark, in dessen Nähe sich eines der SOS-Kinderdörfer Syriens befindet, holt Kinder und Jugendliche von der Straße und ist ein offener Ort der Integration und Begegnung. 

 

Von 2020 bis heute

Über ein Jahrzehnt Krieg hat in Syrien eine halbe Million Tote gefordert, die Hälfte der Bevölkerung hat ihre Heimat verloren, über 90 Prozent der Syrer leben heute in Armut. Die Corona-Krise trifft Syrien schwer, zudem erschwert eine enorme Inflation die Lage für die Bevölkerung. Die Preise für Lebensmittel haben sich verzehnfacht.

Die SOS-Kinderdörfer in Syrien bauen ihre langfristigen Projekte aus, um Kriegswaisen eine neue Familie zu geben. 311 Kinder und Jugendliche wachsen derzeit in unseren SOS-Kinderdorf-Familien, Jugendeinrichtungen und Wohngruppen auf. Außerdem unterstützen wir Familien in Not: Durch unsere Familienhilfe geben wir 856 Kindern und Eltern eine Perspektive. Dank Ihrer Unterstützung setzen wir ein Zeichen der Hoffnung für Syriens Kinder!

 

Helfen Sie Kindern in Syrien!

Schenken Sie Kindern im Bürgerkriegsland Syrien eine Zukunft: Helfen Sie mit Ihrer Spende oder Patenschaft.

 

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