Die vier SOS-Jugendlichen Kiran, Diksha, Vidushi und Dulfisha waren diese Woche bei den Special Olympics in Österreich erfolgreich. Wir gratulieren ihnen recht herzlich zur Bronze-Medaille und der 17-jährigen Vidushi zur Auszeichnung als beste Athletin.
Einmal auf dem Treppchen bei einem großen sportlichen Event stehen - die SOS-Jugendlichen Kiran, Vidushi, Diksha und Dulfisha haben es geschafft! Der Traum ging diese Woche bei den Special Olympics in Österreich für die vier in Erfüllung. Kiran, Diksha und Dulfisha gewannen nach einigen dramatischen Spielen mit ihrem Floor-Hockey-Team die Bronze-Medaille. Freude gabe es auch bei Vidushi. Sie war der Star ihres Floor-Ball-Teams. Vidushi wirbelte einige Gegenspieler regelrecht schwindelig und war eine der erfolgreichsten Torschützen des Turniers. Zwar belegte sie mit ihrem Team "nur" den vierten Platz. Wegen ihrer fantastischen Leistung wurde sie als beste Athletin ausgezeichnet.
Große Freude bei den vier SOS-Jugendlichen
Die vier jungen Frauen haben viel gemeinsam. Sie hatten keinen einfachen Start ins Leben. Zwei von ihnen wurden als Säuglinge ausgesetzt. Die anderen beiden verloren ihre leiblichen Eltern sehr früh. In den SOS-Kinderdörfern in Indien fanden sie ein neues Zuhause und wuchsen liebevoll in einer SOS-Familie auf. Da die Ärzte bei ihnen eine mentale Behinderung diagnostizierten, wurden sie in den SOS-Kinderdörfern speziell gefördert. „Sie haben sich von diesen schwierigen Bedingungen nicht aufhalten lassen und haben mit ihrem Sport viel Selbstbewusstsein bekommen“, erzählt Samajdar Papia vom SOS-Regionalbüro in Asien.
Voller Trainingseinsatz für Olympia
Durch ihre Talente, das stundenlange tägliche Training und ihren starken Willen haben sich die vier zu den besten jungen Hockeyspielerinnen Indiens entwickelt. „Sie sind Vorbilder geworden für sehr viele Mädchen in Indien. Es zeigt den Kindern, dass sie viel erreichen können, wenn sich nicht von den Hindernissen aufhalten lassen, sondern hart arbeiten und immer an ihrem Traum festhalten“, sagt Samajdar Papia weiter.
Das harte Trainieren hat sich gelohnt. Bereits bei den vergangenen Special Olympics in Los Angeles waren SOS-Jugendliche erfolgreich. Dolly Paliwal gewann 2015 in Los Angeles zwei Medaillen.
Kurzportraits der Teilnehmerinnen:
- Kiran kam ins SOS-Kinderdorf, als sie gerade einmal einen Tag alt war. Sie wurde von ihren Eltern ausgesetzt. Die Ärzte stellten neben einer mentalen Beeinträchtigung bei Kiran fest, dass sie weder sprechen noch hören konnte. Durch eine spezielle Förderung kann sie sich heute mit Zeichensprache gut verständigen. Der Sport half ihr, mit anderen in Kontakt zu kommen und selbstbewusster zu werden. Mit zehn Jahren begann sie regelmäßig verschiedene Sportarten wie Fußball, Badminton und Hockey zu spielen und hat bereits mehrere Medaillen gewonnen.
- Vidushi kam als vier Tage altes Baby ins SOS-Kinderdorf. Auch ihre Eltern hatten sie ausgesetzt. Vidushi wurde wegen ihrer mentalen Behinderung speziell von SOS gefördert und wuchs liebevoll umsorgt von ihrer SOS-Mutter Reena Helen im Kinderdorf auf. Sport ist seit Jahren ihre große Leidenschaft. Neben Hallenhockey spielt sie Fußball, Badminton und Basketball. Außerdem fährt sie gerne Fahrrad und schwimmt gerne.
- Als ihre Eltern starben war Dulfisha sieben Jahre alt. Sie kam ins Kinderdorf Jaipur und wuchs im liebevollen Zuhause von SOS-Mutter Gauri auf. Das schüchterne und zurückhaltende Mädchen brauchte einige Zeit, um sich in ihrem neuen Zuhause zu Recht zu finden. Schon früh zeigte sich ihr sportliches Talent. Sport half ihr, die Freude am Leben wiederzufinden.
- Diksha kam mit drei Jahren zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Schwester ins SOS-Kinderdorf Latur. Zusammen wuchsen sie in einer SOS-Familie mit ihren neuen SOS-Geschwistern auf. Auch sie erhielt wegen ihrer mentalen Behinderung eine spezielle Förderung. Diksha verkroch sich nie, sondern versuchte immer das Beste aus der Situation zu machen. Neben Hockey gilt ihre große Leidenschaft dem Tanzen.
Hintergrund:
In einigen SOS-Kinderdörfern wachsen behinderte und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam auf. Daneben gibt es aber auch SOS-Einrichtungen, die speziell auf die Bedürfnisse von behinderten Kindern und Jugendlichen ausgerichtet sind. In eigenen medizinischen SOS-Zentren bietet SOS auch Rehabilitationsmöglichkeiten für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen an.